Von Ecuador nach Französisch Polynesien – 44. Tag – Leergefischt

Datum: Dienstag, 24.Oktober 2017, 15:00 Uhr Ortszeit (Ecuador)
GPS-Position: S 10°36,379‘, W 134°03,977‘
Kurs 270°, Geschwindigkeit 1,5 kn, Großsegel im dritten Reff gesetzt, Genua III verschieden ausgerollt gesetzt, Etmal 42sm, 3590sm seit Auslaufen aus Bahia de Caraquez, Ecuador und noch 280sm zu segeln
Aktuelles Wetter: blauer Himmel mit Wolkenfeldern die Regen versprechen, bei sehr warmen 30,1°C im Schiff, Wassertemperatur 26,9°C, Wind 2-3 Beaufort aus Nordost, wir segeln/ treiben mit raumen bis halben Wind (Wind schräg von hinten bis von der Seite), Wellen 1-1,5m aus Ost

Und wieder sind wir unserem Ziel ein kleines Stückchen näher. Und auch heute kämpfen wir mit schwachen Winden, schlagenden Segeln und mit unserem Kurs.

Seit kurz vor Wachwechsel vergangene Nacht begleitet uns ein Fischer, die „Shan Shun No 168“ und läßt seine Hubschrauberdrohnen, die wir nur elektronisch erfassen (AIS), um uns kreisen. Von Privatsphäre haben die wohl noch nie etwas gehört, denn die Drohnen kommen bis auf wenige hundert Meter heran, bleiben für unsere Augen aber unsichtbar?
Die Fische um uns herum sind rar geworden und so fragen wir uns, wird der Pazifik von den „Asiaten“ überfischt? Wir sind bisher fast jede Nacht oder jeden Tag einem Fischer begegnet. Kann man so viele Fische wirklich ohne Schaden für die Population aus dem Ozean holen oder geraten viele Fischarten in den kommenden Jahren auf die roten Listen, der vom Aussterben bedrohten Tiere?
Wenn wir an unsere Atlantikquerung zurückdenken, denn gab es dort ein paar wenige fliegende Fische, aber sonst war nichts auszumachen. Andere Segler, die seit Jahrzehnten auf dem Atlantik unterwegs sind, erzählten uns von den vielen Fischen die sie früher auf dem Atlantik um sich hatten – Sind die Fische heute auf dem Atlantik alle weggefischt und gegessen? Und passiert das gleiche jetzt auch mit dem Pazifik, da der Atlantik nicht mehr genug bietet?
Wir haben leider keine Antworten auf unsere Fragen, aber den Gedanken, der uns bei diesen vielen Fischern langsam kommt, finden wir erschreckend.

Viele Grüße vom Pazifik
Asha & Helge
Crew der SY Gegenwind

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