Von Ecuador nach Französisch Polynesien – 47. Tag – Stiller Ozean

Datum: Freitag, 27.Oktober 2017, 15:00 Uhr Ortszeit (Ecuador)
GPS-Position: S 10°35,810‘, W 136°01,029‘
Kurs 270°, Geschwindigkeit 3 kn, Großsegel geborgen, Genua III eingerollt, Motorfahrt, Etmal 28sm, 3709sm seit Auslaufen aus Bahia de Caraquez, Ecuador und noch 165sm zu segeln
Aktuelles Wetter: grauer Himmel mit regenbringenden Wolkenfeldern, bei feuchten 28,0°C im Schiff, Wassertemperatur 26,6°C, Wind 0-1 Beaufort aus Nordost, wir motoren und treiben/ segeln mit raumen bis halben Wind (Wind schräg von hinten bis von der Seite), Wellen 0,5-1m aus Ost

Der Wind ist weg! Außer in einzelnen Windfeldern, die von teilweise regenbringenden Wolken stammen, treiben wir. Dafür, so finden wir, sind wir sogar noch ziemlich schnell. Zurzeit fahren wir wieder wie gestern für zwei bis drei Stunden unter Motor um unsere Batterien zu laden und Trinkwasser zu gewinnen und unseren täglichen Bericht zu senden.

Der „Stille Ozean“ macht seinem Namen wirklich alle Ehre, er will uns einfach nicht ankommen lassen, denn zum Segeln reicht der Wind nicht und für eine Fahrt mit Motor reicht unser Diesel nicht. So treiben wir die meiste Zeit. Irgendwie ist das Treiben aber auch faszinierend, denn es bringt das Gefühl, die Zeit ist stehengeblieben. Wir haben unsere Nachtwachen im Cockpit ausgestreckt nahezu verschlafen und sind nur aufgesprungen, wenn eine kleine Windbö über uns hinweg zog, die durch unseren Windgenerator, der sich dann auf einmal drehte, angekündigt wurde. Da rollten wir das Vorsegel aus und konnten aus der Flaute doch ein paar Seemeilen gewinnen. Während der Windstillen Zeiten ist der Ozean auch total still und nur Gegenwind, platscht in den Wellen und gibt ihre üblichen Knarrgeräusche von sich. Es springen inzwischen sogar wieder ein paar Fische um uns herum, deren platschen wir auch aus weiteren Entfernungen noch hören können. Außerdem schwammen zwei Delfinschulen mit ihrem typischen prusten beim Atmen an uns vorbei.
So, jetzt reicht uns die Flaute aber langsam, denn wir wollen doch schließlich auch mal ankommen – mal sehen was uns der Wettergott denn weiterhin beschert!

Übrigens: Allen die die allerletzte Hanseboot besuchen wollen viel Spaß dabei.

Viele Grüße vom Pazifik
Asha & Helge
Crew der SY Gegenwind

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