Nuku Hiva: Ua Pou in Sicht

Ua Pou in Sicht

Ua Pou in Sicht

Unsere Infektionen waren wir nun endlich los und so wollten wir auf dem Weg zu unserem nächsten großen Ziel noch die Insel in Sichtweite – Ua Pou – besuchen. Die Insel liegt ja nur eine Tagesreise von 25 Seemeilen von Nuku Hiva entfernt und so planten wir dort vor dem Ort Hakahau unseren Anker fallen zu lassen und uns um die letzten Vorbereitungen für die Weiterfahrt zu kümmern. Trinkwasser auffüllen, einen Vogelschlag am Windanzeiger im Mast richten sowie Brot und Obst besorgen stand noch auf unserer Liste.

Wir hatten einen super prima Segeltag bei drei Windstärken mit vollem Großsegel und unserem kleinen Vorsegel, mit dem wir gute fünf Knoten Fahrt machten – andere Segler behaupteten übrigens das sei viel zu wenig Wind um überhaupt voranzukommen. Der Anblick der Insel Ua Pou war wunderschön mit den ca. 1200 Meter hohen vulkanisch spitzen Bergen.
Als wir dann am Donnerstag, den 03. Mai 2018 gegen 15:30 Uhr den Ankerplatz von Hakahau anliefen, mußten wir allerdings feststellen, das vier große Yachten den geschützten Platz hinter dem Wellenbrecher gut ausfüllten. Wir überlegten ob wir uns direkt in der Mitte des kleinen Beckens, vor dem Anleger der Versorgungsschiffe, platzieren wollten und so fragten wir ein paar einheimische Fischer wann denn der nächste Versorger erwartet wird. Und blöderweise sagten sie uns heute oder morgen. Da wir wußten das der erwartete Versorger in der Regel nachts einläuft, zogen wir nach dieser kleinen Ankerplatzrunde wieder ab, setzten unsere Segel und dachten eigentlich daran weiter nach Süden oder besser gesagt nach Südosten, nach Tahuata zu segeln um unsere Vorbereitungen für die Weiterfahrt dort zu erledigen. Doch auch das sollte uns nicht gelingen, denn die ca. 60 Seemeilen rückten bei einer Kreuz gegen Wind und Strom in einen elendig langdauernden Segelschlag, bei dem unsere Kalkulationen dann bei über 20 Stunden endeten. Darauf hatten wir nun gar keine Lust und so setzten wir wieder Kurs auf Nuku Hiva – zurück zum Start.
Nicht ganz zurück, denn wir liefen ein wenig genervt kurz nach Mitternacht mit Hilfe von Radar und unserem alten Track (aufgezeichnete Wegstrecke) in die Baie de Controlleur, Hakahaa ein.
Hier hatten wir einen ruhigen, großen Ankerplatz für uns alleine. Nach einem ausgiebigen Ausschlafen gingen wir den Tag ruhig an und sortierten uns neu. Am Abend stieg Helge dann in den Mast aber nur halb hoch, denn die einlaufende Dünung war doch zu heftig, so daß Helge den Versuch fürchterlich durchgeschüttelt abbrach.
Am kommenden Morgen war es besser und Helge erreichte die Mastspitze und bog den Windmesser wieder gerade. Eigentlich hätten wir in dieser Bucht prima Trinkwasser am Strand bekommen können, doch beschlossen wir darauf zu verzichten, denn die juckende Erfahrung die wir bei unserem letzten Mal mit den Nonos (winzig kleine beißende Sandfliegen) gemacht hatten wollten wir beim besten Willen kein zweites Mal erleben und so holten wir gegen 11:00 Uhr den Anker auf und motorten zurück nach Taiohae.

Hier kämpften wir in den folgenden Tagen nun mit dem Auffüllen von unserem Wassertank und liehen uns schlußendlich einige Kanister und ließen uns von Kevins Yachtservice zu einer Wasserstation fahren um auch hier erst einmal wieder ein Haken zu machen.

Während unseres kleinen Ausflugs war uns aufgefallen, das unsere Hauptverbraucherbatterie wohl wirklich aus dem letzten Loch pfiff und so tauschten wir das Ding aus. Das war übrigens gar nicht so einfach, denn das Sterben der Batterie hatte sich langsam angekündigt, wir hatten nur keine brauchbare Alternative gefunden. Aber jetzt hatten wir Glück, denn der vorletzte Inselversorger hatte Nachschub geliefert und so konnten wir unsere defekte Batterie (210AH/ AGM) wenigstens gegen eine halbwegs brauchbare Batterie (140AH/ geschlossene Säurebatterie) tauschen.

Nun nur noch die letzten Lebensmitteleinkäufe sowie Brot und Obst und dann den nächsten Versuch …?

Ein kleiner Tipp für diejenigen die noch hierher kommen wollen: Brot und Eier am besten im Supermarkt reservieren, denn sonst steht man eventuell vor leeren Regalen!

Viele Grüße aus dem Südseeparadies Taiohae, Insel Nuku Hiva, Marquesas Archipel, Französisch Polynesien
Asha & Helge
Crew der SY Gegenwind

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