Nouvelle Calédonie: Auf zur « l’île la plus proche du paradis »

Baie de Prony: Minenindustrie inmitten von Natur
Baie de Prony: Minenindustrie inmitten von Natur

Eigentlich wollten wir in Nouméa ja wieder ein wenig Trinkwasser an Bord nehmen und unsere Vorräte auffüllen aber der Westwind machte uns einen Strich durch die Rechnung, so daß wir ans Sparen gingen.

Nachdem wir am Freitag, den 09. August 2019 so unsanft von unserem Ankerplatz vor der Îlots Maître aufgebrochen waren, zog es uns ins 30 Seemeilen entfernte Naturschutzgebiet der Baie de Prony. Um 14:20 Uhr machten wir an einer Mooringboje vor der Île Casy fest. (Position: S22°21,075‘ E166°50,570‘ auf 6,4m Wassertiefe). Damit hatten wir einen ruhigen Liegeplatz inmitten eines herrlichen Naturblicks. Allerdings konnten wir von unserem Liegeplatz auch einen entfernten Blick auf den hiesigen Hauptwirtschaftszweig werfen: Riesige Minenanlagen und Verschiffungsplätze für dicke Frachter finden sich überall verstreut auf der Insel und tragen die Natur ab – mit teils erheblichen Einschnitten in die Natur. Wir brauchen ja Nickel für klimafreundliche Technologien. Neukaledonien beliefert ca. 10% des Weltmarktes und es liegen hier ca. 8% der weltweiten Nickelvorkommen.

Wir wollten weiter und so lösten wir am kommenden Morgen unsere Mooringleine und machten uns auf zur 44 Seemeilen entfernten „l’île la plus proche du paradis“, was so viel wie „die nächstgelegene Insel zum Paradies“ heißt.

Als wir gegen 16:00 Uhr vor der „Île des Pins“ (Insel der Pinien), so heißt die nächstgelegene Insel zum Paradies ankamen, verließ gerade ein riesiger Kreuzfahrer die Insel. In der Hauptbucht, der Baie de Kuto, war auch unter den Seglern gerade Aufbruch angesagt, denn die Wettervorhersage beschwor einen ungemütlichen Ankerplatz. Und so zogen wir in die Nachbarbucht, der Baie de Kanumera, die etwas besseren Schutz versprach und ankerten dort auf Position S22°39,965‘ E167°26,673‘ auf 8,5m Wassertiefe. Uns bot sich ein wunderschöner weißer Sandstrand inmitten einer Südsee-Bilderbuch-Landschaft.
Am Folgetag blieben wir an Bord, Gegenwind schaukelte ordentlich und Asha hatte sich etwas zugezogen, das ihr heftige Schwindelanfälle verursachte – vielleicht zu viel Sonne ohne Sonnenhut am Vortag?!

Montag, den 12. August 2019 wechselten wir dann in die Baie de Kuto, die Hauptbucht, da der Wind wieder auf seine übliche Richtung  drehte (Position S22°39,515‘ E167°26,420‘ auf 5,6m Wassertiefe). Nun ankerten wir vor einer reinen Strandkulisse, Südseepalmen und dem Landeplatz der ehemaligen Strafkolonie, denn Neukaledonien mit der „Île des Pins“ war für die Franzosen das, was Australien für die Engländer war – eine Strafkolonie.     

Viele Grüße aus Nouvelle Calédonie
Asha & Helge
Crew der SY Gegenwind

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