Wir querten in der Nacht dann das Gebiet zwischen den beiden Verkehrstrennungszonen (die Schiffsautobahnen) von Ile d’Ouessant und den Kanalinseln, so daß wir nun südlich davon, direkt vor der französischen Festlandküste unseren Kurs fortsetzten. Das ging sogar entgegen vieler Aussagen, wie voll es dort doch ist, sehr entspannt, denn die Lücken zwischen Fischern, Frachtern und Tankern waren recht groß.
In den grauen, diesigen aber einigermaßen warmen Morgenstunden motorten wir entlang des Verkehrstrennungsgebietes der Kanalinseln, als wir einen Ausfall in unserer Elektronik feststellten. Unser Echolot zeigte keine Tiefe an, obwohl der Tiefenbereich eigentlich zu sehen sein sollte. Da kam uns ein Déjà-vu, denn vor etwa 10 Jahren auf unserem Weg in den Süden hatten wir an etwa der gleichen Stelle nur auf der Englischen Seite vor Portsmouth genauso einen Ausfall bei genau dem Gerät. Danach funktionierte es die ganzen Jahre einwandfrei. Zum Glück hatten wir damals auf der Isle of Wight ein Ersatzgerät beschafft, das die ganzen Jahre sein Dasein im tiefen Dunkel verstaut gefristet hat und nun doch zum Einsatz kommt. War da der Klabautermann am Werk?
Nun haben wir aber den Anlauf zu unserer Zwischenetappe aufgenommen. Es sind noch 27 Seemeilen bis Cherbourg, denn dort wollen und müssen wir einen Halt einlegen, denn zum einen wird es bis zum nächsten Stopp sonst knapp mit dem Diesel, da immer noch kein Wind in Sicht ist und zum anderen zieht für die kommenden Tage ein Starkwindgebiet mit Nord/Ost- Wind auf, gegen das wir nicht ankommen.
Viele Grüße von der GEGENWINDAsha & HelgeCrew der SY Gegenwind
PS: wir liegen jetzt in der Marina von Cherbourg für ein paar Tage, ein paar Reparaturen, ein wenig Luft holen, ein paar frische Lebensmittel – halt ein paar Tage bis das Wetter wieder paßt