Wir stellen jeden Tag aufs Neue fest, daß das Wetter ein entscheidender Faktor für unsern Tagesablauf und die Segelplanung ist. Daher verbringen wir viel Zeit, um uns mit diversen Wetterinformationen zu beschäftigen. Die besten Wetterinfos erhalten wir bei einem Blick in den Himmel. Leider sind diese Wetterbeobachtungen nur ausreichend für ein paar Stunden, so daß wir die Vorhersagen aus den verschiedenen Internetdiensten, GRIB, Hafenmeister, oder über Kurzwelle und UKW nutzen.
- UKW: In Küstennähe werden über UKW gute lokale Wetterberichte ausgestrahlt. Ankündigungen der Wetterberichte werden in der Regel über UKW-Kanal 16 gesendet und dann auf einem Arbeitskanal entsprechend dem Seegebiet in Landessprache oder teilweise in Englisch verbreitet. Die häufigsten und treffendsten Berichte haben wir an der englischen Küste empfangen (auf unserer bisherigen Route von Kiel bis zum spanischen Festland).
- Kurzwelle: Mit dem MRD80 haben wir einen Kurzwellenwetterempfänger an Bord, der uns zur Zeit (auf unserer bisherigen Route von Kiel bis zum spanischen Festland) die Wetterberichte des Deutschen Wetterdienstes an Bord bringt. Nachdem wir die Frequenzen und Zeiten richtig eingestellt haben reichen die Daten bis Gibraltar. Die Berichte bieten eine grobe aber gute Übersicht und helfen uns auch auf hoher See weiter, wenn alle anderen Daten nicht mehr zur Verfügung stehen. Die Daten werden automatisch empfangen. Über Kurzwelle können wir kostenlose Wetterdaten der verschiedenen Wetterdienste weltweit nutzen, wenn wir es schaffen die gerade aktuellen Sendefrequenzen und Sendezeiten herzauszufinden, um sie im Kurzwellenwetterempfänger MRD80 zu programmieren.
- Hafenmeister: Bisher haben wir die Erfahrungen der verschiedenen Hafenmeister genutzt um an lokale Wetterinformationen zu gelangen. Auch die Hafenmeister nutzen Internetdienste, die Coastguard oder nationale Wetterdienste für ihre „schwarzen Bretter“. Sie konnten uns bis jetzt immer gute Informationen über die Treffsicherheit ihrer Wetterdaten geben.
- Internetdienste: Zu den verschiedenen Internetdiensten haben wir bisher die unterschiedlichsten Aussagen: „Der ist gut.“/ „Nein, der andere ist der richtige“. Wir haben im Laufe der Jahre festgestellt, das es nicht „gut“ und „schlecht“ gibt, sondern das mal der eine Wetterdienst die Realität besser trifft und mal der andere. Es geht nur darum den Internetwetterdienst zu finden der gerade die realitätsnäheren Daten hat. Wir nutzen in der Regel folgende Internetdienste: windfinder.com / www.windguru.cz / www.dwd.de / www.bbc.com/weather/ ( www.xcweather.uk nur England)
- GRIB: GRIB ist eigentlich keine Wetterseite, sondern ein stark komprimiertes Datenformat. Die US-Wetterdienste stellen ihre Wetterdaten kostenlos zur Verfügung. Mit verschiedenen Programmen lassen sich diese Wetterdaten als sogenannte GRIB-files herunterladen. Die Programme werden auf dem Rechner installiert und los geht es mit den weltweiten und kostenlosen GRIB-Wetterdateien, wann immer man einen Internetzugang hat. Die Wetterkarten bieten einen guten Überblick mit bis zu 7 Tagevorhersagen. Wir nutzen die kostenlosen Programme von: grib.us/ oder www.zygrib.org/
Das liebe Wetter wird uns ständig begleiten und es wird uns trotz aller technischen Hilfsmittel nichts anders übrig bleiben, als alle Wetterdaten bezüglich ihrer Treffsicherheit zu hinterfragen um daraus unsere eigenen Schlüsse zu ziehen. Es bleibt immer unsere Entscheidung ob wir segeln oder lieber doch im Hafen bleiben.
Asha & Helge
Crew der SY Gegenwind