Datum: Freitag, 06.März 2015, 14:30 Uhr UTC
Position: 15° 00,546‘ N, 055° 23,126‘ W
Kurs: 270 Grad – Durchschnittsgeschwindigkeit 5 kn
Segelführung: Rollreffgenua gerefft auf Backbordbug
Etmal: 119 sm in den letzten 24 Stunden zurückgelegt – noch 325 sm bis Martinique
Aktuelles Wetter: bedeckt, teilweise sonnig, Regenschauer, 28°C, Wind: 5-6 Beaufort aus Ostnordost, Wellenhöhe ca. 2-3 m
Und schon wieder nur Squalls um uns und über uns. In den Squalls müssen wir in der Regel kurzzeitig mit kräftigem Wind (7-8 Bft) und heftigem Regen kämpfen. Da die Squalls am liebsten in der Dunkelheit auftreten hat jeder für seine Nachtwache eine eigene Strategie entworfen um damit umzugehen: Asha die Kämpferin und Helge der Wasserscheue.
Asha die Kämpferin zieht sich zu beginn ihrer Nachtwache ihr Regenzeug an und hält eisern im Cockpit durch. Gegenwinds Cockpit ist leider sehr ungeschützt, da die Squalls mit Wind und Regen von hinten kommend jede Ecke erreichen und auch die von achtern einsteigenden Wellen lassen nur wenig trocken. So sitzt Asha bis zum Beginn des Squalls gemütlich im Cockpit, springt an die Reffleine unserer Genua um sie zu verkleinern sobald der Wind auffrischt und macht sich danach in einer Ecke ganz klein, zeiht die Regenkapuze weit nach unten und wartet bis der Spuk vorüber ist. Dann wird wieder ausgerefft, ein Plätzchen im Cockpit trocken gewischt und das gemütliche Warten bis zum nächsten Squall geht weiter.
Helge der Wasserscheue steht das ganze in kurzer Hose und T-Shirt durch. Dabei heißt es nur schnell genug zu sein, denn sonst bekommt er die volle Wasserladung ab. Vor dem Squall, der Regen im Squall ist prima auf dem Radar sichtbar, wird die Genua eingerefft um dann schnell nach unten ins trockene zu flüchten, Türen und Schiebeluk zu verrammeln, ein Buch in die Hand nehmen und Gegenwind bitten den Rest zu übernehmen. Nach dem Squall wird wieder ausgerefft und Sternengucken, Lesen oder von der Karibik träumen geht weiter bis zur nächsten Squallflucht.
Viele Grüße vom Atlantik
Asha & Helge
Crew der SY Gegenwind