Nach ein paar Tagen an unserem Ankerplatz empfanden wir die Entfernung zum Dingisteg doch ein wenig lästig –wir brauchten eine gefühlte Ewigkeit um an Land zu motoren, da wir am Ende des Ankerfeldes lagen.
So beschlossen wir am Sonntag den 29.Mai 2016 umzuankern und einen der vorderen Plätze einzunehmen. Eigentlich wäre der Vorgang gar nicht erwähnenswert, wären wir dabei nicht völlig gescheitert. Nach elf Versuchen und vielen Zuschauern auf den anderen Yachten lagen wir wieder an unserem ursprünglichen Ankerplatz.
Der Anker wollte einfach nirgendwo halten beim Festfahren. Wir suchten schöne Sandflecken auf ca. zwei Metern Wassertiefe, ließen ordentlich Kette ausrauschen und fuhren langsam Rückwärts wie es im Lehrbuch steht. Nur fand der Anker jedes Mal beim letzten kräftigen Einfahren eine Grassode mit Wurzeln, die ihn aus dem Grund herausbeförderte. Zu allem Überfluß blieb die Grassode auch am Anker hängen, machte ihn super schwer und Helge mußte ihn vor einem neuen Versuch entkrauten.
Zu guter Letzt ließen wir den Anker wieder auf seiner alten Position fallen, denn die hatte ja vorher gut funktioniert. Damit wenigstens das sicher klappte gaben wir bei 2,5 m Wassertiefe 40m Kette raus und legten unseren Zweitanker mit 3m Kettenvorlauf und 15m Leine ebenfalls ins Wasser. Laut Lehrbuch hätte allein unser Zweitanker gereicht.
So leben wir halt mit dem weiten Dingiweg und regelmäßigen Ankerinspektionen. Beim Schnorcheln alle paar Tage stellten wir bisher fest, das unser Hauptanker gut eingegraben an seinem Platz liegt aber unser Zweitanker sich regelmäßig an Grassoden herausarbeitet und wir ihn mit einem Spaziergang auf dem Meeresgrund wieder zurück an seinen Platz tragen müssen, das bei 2,5m Wassertiefe auch kein Problem ist.
Eine Bewährungsprobe überstand unsere Ankerkombination auch schon, denn vergangene Woche zog ein stundenlanges, nächtliches Gewitter mit anschließendem starkem bis steifem Wind von 25-30 kn durch, so daß wir nicht richtig zur Ruhe kamen, aber unsere Ankerkombination hielt.
Viele Grüße aus der Bahia Santa Catalina, Providencia (Kolumbien)
Asha & Helge
Crew der SY Gegenwind