Natürlich konnten wir auch in den letzten Tagen unsere Finger nicht von der Reparaturliste lassen und kümmerten uns um die letzten Kleinigkeiten an Gegenwinds Unterwasserschiff: eine neue Zinkanode war fällig, Ruderblatt und Propeller bekamen noch ein wenig Fett als Pockenschutz aufgeschmiert und das kleine Rädchen für unseren Geschwindigkeitsmesser befreiten wir ebenfalls von seiner Kruste. Die Seewasserentsalzungsanlage nahmen wir auseinander, reinigten alles und siehe da, sie funktioniert wieder. Unser elektronischer Schiffsmelder (AIS) funktioniert wieder, ohne das wir etwas tun mußten – hat der eine automatische Abschaltung nach 50 Tagen? Und Gustav, unser elektrischer Autopilot, bekam ebenfalls etwas Zuwendung.
Heute Sonntag, den 05 November 2017 taten wir endlich mal etwas für uns! Wir standen mit dem Hellwerden kurz vor Sonnenaufgang um 05:00 Uhr auf und begaben uns nach dem Frühstück an Land. Die Menschen sind echt nett hier, sie bieten ihre Hilfe an und wir kommen schnell ins Plaudern, obwohl es mit Helges eingerostetem Französisch ganz schön mühsam ist und die Insulaner sprechen nur wenige Brocken Englisch. Es wird gelächelt. In zwei Häuser wurden wir auch schon eingeladen um uns einige handgefertigte Schnitzereien anzusehen, die uns natürlich zum Kauf angeboten wurden. Da wir aber kein hiesiges Geld haben, unsere „Give Aways“ nicht gleich bei der ersten Möglichkeit weggeben wollten und natürlich Gegenwind nicht mit zusätzlichem Ballast beladen wollten, beließen wir es beim Gucken.
Unser Weg führte uns auf der Hauptstraße aus dem Dorf heraus, ein steiles Stück hoch, bevor wir bei der Ausschilderung links in einen Feldweg bogen. Die Ausschilderung hatten uns andere Segler beschrieben und wir mußten schon genau hinsehen, denn es handelte sich um kunstvoll hochgestapelte Steine. Von dort folgen wir den „Ausschilderungen“ über Stock und Stein auf immer kleineren Trampelpfaden in den Urwald bis wir vor einem super tollen, sprudelnden, riesig hohen Wasserfall standen, der in ein großes, tiefes Becken rauschte. Das war unsere echt erfrischende Süßwasserduschbadewanne – Paradiesisch herrlich!
Viele Grüße aus Fatu Hiva, Marquesas Archipel, Französisch Polynesien
Asha & Helge
Crew der SY Gegenwind