Datum: Donnerstag, 19. Dezember 2019 – 11:10 Uhr Northern Territory- Zeit/ Australien
GPS-Position: S 10°45,818‘, E 136°29,937‘ Kurs 300°, Geschwindigkeit 5 kn, Motorfahrt, zurückgelegte Distanz seit Gove 110 sm. Auf zum nächsten Kontinent, unser Ziel liegt noch in ca. 670 Seemeilen Entfernung vor unserem Bug. Aktuelles Wetter: Sonnenschein, leicht bewölkt, feuchtwarm bei 31,9°C im Schiff, Wassertemperatur 30,0°C, Wind 2 Beaufort aus Nordost. See 0,5m. Der Wetterbericht verspricht wechselhafte, schwache Winde aus östlichen Richtungen für die kommenden Tage.
Gestern haben wir unseren Anker vor Australien ein letztes Mal eingeholt. Das war gar nicht so einfach, denn der hatte sich an irgendetwas verheddert und so brauchten wir eine ganze Stunde um uns irgendwie mit vor und zurück, hin und her, hoch und runter und Gegenwinds Motorkraft von dem Unterwassergetüddel zu befreien. Um 10:45 Uhr verließen wir dann aber endlich den Ankerplatz. Der Wind war schwach und blies uns auf die Nase, so daß wir unter Motor raus fuhren. Kurz nach dem Verlassen des Fahrwassers sahen wir eine Schildkröte schräg voraus. Normalerweise tauchen die Tiere unter, sobald wir näher kommen aber diese paddelte nur heftig mit ihren Flossen, konnte aber nicht abtauchen. Hier in Australien haben wir gelernt, daß das keine Seltenheit ist, denn die Schildkröten ernähren sich gerne von den hiesigen Quallen, die allerdings leider aussehen wie weggeworfene Plastiktüten. Nur werden sehr viele Plastiktüten achtlos entsorgt und finden sich auch massenweise im
Meer wieder, so daß sie von den Schildkröten als Futter gesehen werden. Die Schildkröten die dann solche Plastiktüten fressen entwickeln damit die Unfähigkeit zu tauchen und verhungern nicht nur aufgrund vom Plastik im Magen elendig.
In den Abendstunden setzten wir unsere Segel und konnten eine sternenklare Nacht bei herrlichen Segelbedingungen genießen – zumindest die Wache. Im Schiff zum Schlafen war es allerdings unerträglich heiß 34°C.
Heute Morgen war der Wind weg, wir konnten so gerade noch unser Frühstück (australisches Pumpernickel mit Marmelade und eine gepreßte Limone) zu uns nehmen, bevor wir die Schotten schließen mußten. Dann zog ein heftiger Squall mit ergiebigem Regen und gut 30kn Wind in zehn Minuten über uns weg. Der Wind ist nicht geblieben und so fahren wir jetzt wieder unter Motor.
Viele Grüße aus der Arafura See, unser letztes Stück Pazifik
Asha & Helge
Crew der SY Gegenwind