Aufbruch von Gibraltar – 5.Tag auf See, Atlantik – Alltag ungemütlich aber ruhig

Datum: Dienstag, 24. Januar 2023 – 12:30 Uhr Gibraltar-Zeit
GPS-Position: N 30°03,338‘, W 013°57,839‘
Kurs 210° (Zielanlauf), Geschwindigkeit 5kn, Genua I 2/3 gesetzt, Etmal (die Strecke der letzten 24 Stunden) 121 sm, seit La Linea 594sm gesegelt, noch zu segelnde Strecke 140sm.
Aktuelles Wetter: Bewölkter Himmel, 19,1°C im Schiff, Wassertemperatur 19,0°C, Wind 5 Beaufort aus Nordnordost, See ruppige 1,5m. 

Die vergangenen 24 Stunden verliefen schön ruhig, wenn man von einer Welle absieht, die versuchte in den Salon zu gelangen aber doch nur einen Sprühneben hineinschicken konnte. Dafür wurde Asha im Cockpit mit den meisten unserer Polster naß. Außerdem beschäftigt uns der Schiffsverkehr hier immer wieder intensiv und auch dieses Mal funkten wir einen Frachter, die MSC Chloe an, sich klar von uns zu halten. Sie überholte uns dann in einem Abstand von 1,4sm. Wie oft kommt man mit einer Kette aus Frachtern, Tankern und Passagierschiffen wohl um die Erde?
Wind und Seegang schieben uns zügig voran, sind allerdings recht ruppig. Trotzdem stören sie unsere Seerutine gerade nicht. Uns ist nur so kalt, das wir die meiste Zeit des Tages frieren.
Helge ist auch gestern wieder sehr spät, gegen 12:00Uhr, aufgestanden, hat unser Frühstück, Marmeladenbrot, zubereitet und wir haben gemeinsam ausgiebig im Cockpit gegessen. So beginnt auch jetzt wie üblich unser Übergang von der Nachtwachenzeit zum Tagesablauf. Um 12:30Uhr wird unsere Mittagsposition notiert und nach dem sehr langen Frühstück ist Wetter und Blogschreiben angesagt. Um es nicht langweilig zu machen diskutieren wir anschließend die Wetterdaten und die eingegangenen Nachrichten bis uns dann einfällt, das wir wieder Hunger haben und dringend mal etwas Warmes essen wollen. So bereitet Asha uns ein Mittagessen. Für diese Tour hatten wir uns für ganz einfache deftige Doseneintöpfe entschieden, um die Kälte in uns zu bekämpfen. Anschließend begibt Asha sich in ihre wärmende Koje, so gegen 18:00Uhr, während Helge sich noch dicker einmummelt und einpackt für die lange Nachtwache. Mit dem Fortschritt der Nacht wird es gefühlt immer kälter und kalte F
üße und Hände sind nicht mehr zu verhindern. Zum Glück für Helge und zum Leidwesen von Asha steht gegen 02:00Uhr der Wachwechsel an.

PS: Die nächste Nachricht senden wir voraussichtlich erst nach unserer Ankunft am Zielort!

Viele Grüße vom Atlantik
Asha & Helge
Crew der SY Gegenwind

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4 Antworten zu Aufbruch von Gibraltar – 5.Tag auf See, Atlantik – Alltag ungemütlich aber ruhig

  1. Willi u Hanne Schnoor sagt:

    Liebe Asha und lieber Helge, haltet durch! Wir bewundern euch sehr für eure zähe Ausdauer! Wir verfolgen euren Blog von Anfang an. Lernten wir euch doch ganz am Anfang eurer Reise um die Welt kennen. In Brighton. 2014. Dort lagen wir zeitgleich in der Marina, ihr auf den dem Weg in den Westen, wir zurück nach Hause in die Ostsee. Ihr werdet euch wohl nicht mehr an uns erinnern, nach all dem Erlebten… aber in der Nacht in Brighton gabs ein heftiges Gewitter und ein Blitz traf euer Rigg….. am nächsten Abend verbrachten wir eine nette Zeit bei euch an Bord u ihr erzähltet von euren Träumen — die sich verwirklicht haben! Inzwischen sind fast 10 Jahre vergangen… Wir verneigen uns vor eurer Euch und Eurer Reise und wünschen euch eine gute Heimkehr.
    Wir schippern immer noch jedes Jahr von der Schlei bis in den Ärmelkanal und zurück .. Euch in dieser Saison wieder zu treffen, wäre ein Wunder und wunderschön…
    Herzliche Grüße von Hanne u Willi u unserer Heverstrom

    • Asha&Helge sagt:

      Hallo Willi, hallo Hanne,
      wir brauchten gar nicht überlegen, natürlich erinnern wir uns an Euch, es ist doch erst acht Jahre her:-)
      Wir haben uns riesig über Euren Beitrag gefreut, damit habt ihr uns direkt nach damals zurückversetzt. Der Blitzschlag ging übrigens ins Nachbarboot und auf uns prasselten nur die Einzelteile von dessen Elektronik.
      Mit Wundern lassen wir uns am besten mal überraschen, wer weiß heute schon wie und wo sich morgen unsere Wege kreuzen.

      Viele Grüße aus Las Palmas, Gran Canaria
      Asha & Helge
      Crew der SY Gegenwind

  2. Helmut Knierim9 sagt:

    Moin, Ihr wärmeverwöhnten Exoten!
    19 Grad Plus, das hätten wir hier gerne bei 6 Grad Wasser und 2 Grad Luft.
    Also: Übt euch in Warmzittern! Ihr wisst ja: Nicht das Wetter; die passende Kleidung macht’s. Heißer Tee soll auch helfen.
    Kommt gut über die Hügel der Biscaja und verpasst nicht die Einfahrt in den Kanal! Aber soweit seid ihr ja noch nicht…
    Gute Reise wünscht
    Helmut

    • Asha&Helge sagt:

      Hallo Helmut,
      vielen Dank für Deine Wünsche!
      Bei den Temperaturen, werden wir wohl noch etwas Zeit zum Umstellen benötigen. Da ergeht es uns wohl ähnlich wie all den anderen Menschen, die in den warmen Regionen dieser Erde leben und denen es damit einfach zu kalt ist wenn nicht gerade ein norddeutscher Superhochsommer angesagt ist;-)

      Viele Grüße aus Las Palmas, Gran Canaria
      Asha & Helge
      Crew der SY Gegenwind

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