Datum: Sonntag, 25. August 2024 – 13:00 Uhr UTC- ZeitGPS-Position: N 47°40,108‘, W 008°52,904‘Kurs etwa 70°, Geschwindigkeit 5,5kn, Genua gerefft gesetzt, Groß nicht gesetzt, zurückgelegte Distanz seit Praia da Vitoria 1224sm, Etmal der letzten 24 Stunden 98sm, noch zu segeln 322sm Aktuelles Wetter: grau bewölkter Himmel, bei klamm-kalten 19,0°C im Schiff, Wassertemperatur nur kalte 17,8°C, Wind West 5 Beaufort, See teilweise bis 2,5m aus überwiegend West.Der Atlantik ist hier wieder so ruhig, als könne er kein Wässerchen trüben. Wir segeln mit guter Geschwindigkeit recht entspannt unserem gesetzten Wegpunkt zum Englischen Kanal entgegen. Dort erwartete uns dann das erste Verkehrstrennungsgebiet.
Nun berichten wir aber erst einmal über unsere Sturmfahrt, die uns von Freitag auf Samstag mächtig gebeutelt hatte.
Der Spuk begann in den Abendstunden (wie auch sonst) am Freitag mit launischen, wechselhaften Winden. Nachdem wir nachmittags in der Flaute unter Motor fuhren, konnten wir später wieder segeln. Dann baute sich eine durcheinander geratene See auf und der Wind reichte nicht mehr zum Segeln, so daß wir den Motor anstellten, um uns durch die Wellen durchzuarbeiten. Nach etwa einer Stunde bekamen wir wieder Segelwind, mit dem wir die Wellen aussegeln konnten. Wind und Wellen blieben wechselhaft, mal mehr mal weniger, Regen hatte eingesetzt, der Wind drehte, so daß immer wieder Segelmanöver fällig waren. Das Großsegel hatten wir ja sowieso auf dem Baum niedergeholt festgebunden. Aber auch das Vorsegel bereitete genug Arbeit. Der Regen ging in mehr oder weniger heftige Schauer über, in denen der Wind unbeständig auffrische oder etwas abflaute. So ging es durch die erste Hälfte der Nacht, Ashas Freiwache, in der sie versuchte in ihrer Koje irgendwie die Augen zuzubekommen un
d sich festzuhalten, während Helge im Cockpit immer wieder herunterrief noch dies und das zu tun oder mit Hand anzulegen. Die Cockpittüren waren geschlossen um den Regen und das Spritzwasser aus unserem Wohn-und Schlafzimmer herauszuhalten.
Bei den wechselhaften Bedingungen und dem ständigen Anpassen der Segelgröße wurde schnell klar, das Asha ihre Wache alleine nicht antreten kann, da die Kraft fehlte das Segel bei Manövern weitgehend alleine zu bändigen, so daß sie möglichst weiterschlafen sollte, um dann fit zu sein, wenn sich alles beruhigt hat, damit sie dann übernehmen kann. So hielt Helge durch, beschäftigt mit dem ein- und ausreffen des Vorsegels, je nach Wind, der gerade über uns hinwegpfiff. Laut Wetterbericht hatten wir Windstärke 6 erwartet. Die lang anhaltenden Böen erreichten aber Geschwindigkeiten über 40kn Wind (Windstärke 9). Während dieser Böen zog uns auch nur ein kleiner Zipfel der fast vollständig eingerollten Genua mit etwa 3kn voran auf einem Steuerbordhalbwindkurs (Wind von der linken Seite). Die Wellen knallten, rauschten und platschten dabei heftig gegen Gegenwind, dabei fühlten sich einige Wellen wie Boxschläge an, anderen wie Ohrfeigen, manche wie ein bösartiges Sc
hubsen und wieder andere wie ein Eimer Wasser zum Aufwachen in die Koje geschüttet. Der Spuk ging bis in die gestrigen Vormittagsstunden, bis endlich Beruhigung ins Geschehen kam. Gegen 13:00Uhr machten wir endlich unseren Wachwechsel und eine ziemlich durchgeschüttelte Asha übernahm die Wache, während Helge hundemüde in seine Koje fiel und egal wie heftige es auch noch schaukelte, einfach ins Land der Träume entschwand. Später am Nachmittag holte Asha Helge zurück aus dem fernen Land, um noch gemeinsam ein Mittagessen zu nehmen – die einzige gemeinsame Mahlzeit an diesem Tag. Asha schaffte es sogar den Topf Quick-Cook-Nudeln mit Bolognese auf dem Herd zu balancieren ohne das Kochwasser überschwappen zu lassen. Das ist wohl dem jahreslangen Training geschuldet.
Anschließend begab sich Asha noch einmal zum etwas entspannteren Schlafen in die Koje, während Helge ein paar Stunden die Wache im Cockpit übernahm. Damit war es dann aber gegen Mitternacht vorbei, die Augen ließen sich nicht mehr offen halten und Asha übernahm. Sie war so fit, daß Helge jetzt erst einmal bis in den Tag hinein ins Land der Träume abtauchen konnte. Eine kurze Unterbrechung gab es allerdings, denn ein Frachter kam unserem Kurs sehr nahe und da mußten wir beide einen Blick drauf werfen. Die „Villa de Bordeaux“, AIRBUS on BORD kreuzte da unseren Weg.
Viele Grüße von der GEGENWINDAsha & HelgeCrew der SY Gegenwind
Nun berichten wir aber erst einmal über unsere Sturmfahrt, die uns von Freitag auf Samstag mächtig gebeutelt hatte.
Der Spuk begann in den Abendstunden (wie auch sonst) am Freitag mit launischen, wechselhaften Winden. Nachdem wir nachmittags in der Flaute unter Motor fuhren, konnten wir später wieder segeln. Dann baute sich eine durcheinander geratene See auf und der Wind reichte nicht mehr zum Segeln, so daß wir den Motor anstellten, um uns durch die Wellen durchzuarbeiten. Nach etwa einer Stunde bekamen wir wieder Segelwind, mit dem wir die Wellen aussegeln konnten. Wind und Wellen blieben wechselhaft, mal mehr mal weniger, Regen hatte eingesetzt, der Wind drehte, so daß immer wieder Segelmanöver fällig waren. Das Großsegel hatten wir ja sowieso auf dem Baum niedergeholt festgebunden. Aber auch das Vorsegel bereitete genug Arbeit. Der Regen ging in mehr oder weniger heftige Schauer über, in denen der Wind unbeständig auffrische oder etwas abflaute. So ging es durch die erste Hälfte der Nacht, Ashas Freiwache, in der sie versuchte in ihrer Koje irgendwie die Augen zuzubekommen un
d sich festzuhalten, während Helge im Cockpit immer wieder herunterrief noch dies und das zu tun oder mit Hand anzulegen. Die Cockpittüren waren geschlossen um den Regen und das Spritzwasser aus unserem Wohn-und Schlafzimmer herauszuhalten.
Bei den wechselhaften Bedingungen und dem ständigen Anpassen der Segelgröße wurde schnell klar, das Asha ihre Wache alleine nicht antreten kann, da die Kraft fehlte das Segel bei Manövern weitgehend alleine zu bändigen, so daß sie möglichst weiterschlafen sollte, um dann fit zu sein, wenn sich alles beruhigt hat, damit sie dann übernehmen kann. So hielt Helge durch, beschäftigt mit dem ein- und ausreffen des Vorsegels, je nach Wind, der gerade über uns hinwegpfiff. Laut Wetterbericht hatten wir Windstärke 6 erwartet. Die lang anhaltenden Böen erreichten aber Geschwindigkeiten über 40kn Wind (Windstärke 9). Während dieser Böen zog uns auch nur ein kleiner Zipfel der fast vollständig eingerollten Genua mit etwa 3kn voran auf einem Steuerbordhalbwindkurs (Wind von der linken Seite). Die Wellen knallten, rauschten und platschten dabei heftig gegen Gegenwind, dabei fühlten sich einige Wellen wie Boxschläge an, anderen wie Ohrfeigen, manche wie ein bösartiges Sc
hubsen und wieder andere wie ein Eimer Wasser zum Aufwachen in die Koje geschüttet. Der Spuk ging bis in die gestrigen Vormittagsstunden, bis endlich Beruhigung ins Geschehen kam. Gegen 13:00Uhr machten wir endlich unseren Wachwechsel und eine ziemlich durchgeschüttelte Asha übernahm die Wache, während Helge hundemüde in seine Koje fiel und egal wie heftige es auch noch schaukelte, einfach ins Land der Träume entschwand. Später am Nachmittag holte Asha Helge zurück aus dem fernen Land, um noch gemeinsam ein Mittagessen zu nehmen – die einzige gemeinsame Mahlzeit an diesem Tag. Asha schaffte es sogar den Topf Quick-Cook-Nudeln mit Bolognese auf dem Herd zu balancieren ohne das Kochwasser überschwappen zu lassen. Das ist wohl dem jahreslangen Training geschuldet.
Anschließend begab sich Asha noch einmal zum etwas entspannteren Schlafen in die Koje, während Helge ein paar Stunden die Wache im Cockpit übernahm. Damit war es dann aber gegen Mitternacht vorbei, die Augen ließen sich nicht mehr offen halten und Asha übernahm. Sie war so fit, daß Helge jetzt erst einmal bis in den Tag hinein ins Land der Träume abtauchen konnte. Eine kurze Unterbrechung gab es allerdings, denn ein Frachter kam unserem Kurs sehr nahe und da mußten wir beide einen Blick drauf werfen. Die „Villa de Bordeaux“, AIRBUS on BORD kreuzte da unseren Weg.
Viele Grüße von der GEGENWINDAsha & HelgeCrew der SY Gegenwind