Wir sind schon fast wieder auf dem Sprung unsere Leinen zu lösen – das ganze Segeln artet schon nahezu in Streß aus.
Aber der Reihe nach:
Nachdem wir am Mittwoch, den 28.August 2024 in Cherbourg angekommen waren, merkten wir doch wie müde wir von der Überfahrt waren. Es war nach unserer Bordzeit zwar erst 17:50Uhr (UTC), hier in Cherbourg aber gehen die Uhren anders, es war schon 19:50Uhr (Zeitzone Berlin). Die Marina war zum Glück freundlich und einfach. Wir konnten uns einen der Plätze an Steg P aussuchen und dann einfach ins Marina-Büro gehen, um uns anzumelden und das sogar bis 21:00Uhr Ortszeit. So liegen wir nun auf Platz 58, Position N49°50,396‘ W002°16,449‘ auf 7,8m Wassertiefe. Nach insgesamt 1532 Semmeilen von Praia da Vitoria bis Cherbourg hatten wir wieder festen Boden unter den Füßen. Die Temperatur an Bord ist von angenehm warmen 27,8°C, auf 21,4°C gefallen und auch die Wassertemperatur hat sich in den Keller bewegt, von 23,3°C auf nur noch 18, 7°C. Der Temperaturunterschied ist deutlich zu spüren und anstatt T-Shirt und kurze Hose tragen wir nun Fliespullover, lange Hose und Socken.
Wir hatten Cherbourg angelaufen, da der Hafen einfach und bei jeder Gezeit anzusteuern ist und wir in den kommenden Tagen laut Wetterbericht mit Gegenwinden aus dem Englischen Kanal rechneten.
Leider können wir nicht einfach mal die Beine baumeln lassen, sondern treffen Vorbereitungen für unsere Weiterfahrt. Es standen einige kleine Reparaturen an, die wir erledigen wollten, denn das Problem mit dem Echolot wollten wir final lösen und auch ein paar Holzschrauben, denen der Feuchtigkeits- und Temperaturwechsel nicht bekommen ist, mußten wir wieder ordentlich einsetzen. Aber das ist inzwischen erledigt. Mit solchen Dingen hatten wir eigentlich auch gerechnet, denn auch bei unserer Reise vom kalten ins warme, brauchten einige Teile mehr Aufmerksamkeit, um sie an die Klimabedingungen anzupassen.
Ein paar frische Vorräte haben wir auch wieder eingekauft, unseren Wasservorrat wieder aufgestockt und den Wetterbericht für die nächsten Seemeilen studieren wir hier intensiv.
Auch haben wir Gegenwind von ihrer Salzkruste befreit, sowie Rigg, Segel, Motor, Windfahnensteuerung gecheckt und unseren historischen elektrischen Autopilot wieder betüddelt.
Außerdem ist es erstaunlich, wieviel Zeit wir doch in der Rezeption verbringen und das dortige WLAN nutzen, um zumindest ein paar Nachrichten von Freunden und Familie zu beantworten, leider sind wir bei weitem nicht fertig geworden. Außerdem müssen wir die erforderlichen Daten für unsere nächsten Abschnitte im Internet zusammen zu sammeln.
Durch die Innenstadt von Cherbourg haben nur einen kleinen netten Spaziergang auf dem Weg zum Einkaufen unternommen und in den Abendstunden schauen wir uns die nahe Umgebung auf einigen kurzen Gängen an.
So nun aber Schluß für heute, denn wir müssen noch einmal ins Wetter schauen und checken, ob wir morgen weiterkommen.
Viele Grüße aus Cherbourg, Frankreich
Asha & Helge
Crew der SY Gegenwind