Seit Donnerstag dem 7. August verbrachten wir ein paar gemütliche Tage in Dartmouth, genauer gesagt in Kingswear, einer Seilfährenlänge gegenüber von Dartmouth und erkundeten die Gegend.
Nach unseren bisherigen Erfahrungen mit öffentlichen Verkehrsmitteln konnten wir dabei immer etwas tolles erleben. Und so zogen wir am Samstag in den frühen Morgenstunden, es war immerhin erst 09:00 Stegzeit, los und kauften uns Bustickets für die Grafschaft Devon.
Zuerst ging es ins 10 km entfernte Paignton zur großen Umsteigestation, dann nach Newton Abbot und von dort in den 271er- Dartmoor-Linienbus der uns direkt ins östliche Dartmoor brachte. Das Aus- und Einsteigen war dann doch anders als wir es von einem Linienbus gewohnt waren: „Hier möchten wir raus, bitte anhalten“ oder „Hier wohne ich, bitte anhalten“. Auf dem Rückweg aus dem Dartmoor sorgte derselbe Busfahrer dann auch dafür, das er alle seine Schäfchen am Straßenrand unabhängig von irgendwelchen offiziellen Bushaltestellen wieder einsammelte.
Das Dartmoor ist eine grandiose Moor-Landschaft – eine Reise Wert!
Am Samstag zog der angekündigte Sturm dann über den Hafen. Wir lagen gut geschützt in Kingswear, der Darthaven Marina. Gegenwind zerrte einige Male kräftig an ihren Leinen und drückte sich bei ein wenig Schräglage an ihren Anlegesteg.
Wir gingen an dem Tag getrennte Wege: Asha blieb an Bord um einige Arbeiten zu erledigen und Helge erklomm die Hügel um Dartmouth, um zu sehen ob man bei dem Sturm fliegen lernen konnte.
Einen kleinen Nachtrag zu unserer Ankunft im River Dart müssen wir allerdings noch hinzufügen. Da man hier in England vor dem Anlegen den Hafenmeister über UKW anfunkt, drehten wir lange Kreise im Fluß, da wir erst keine Antwort erhielten und dann eine andere Marina antwortete als die geplante. „Was soll’s, endlich einen Liegeplatz“. Nach einiger Verwirrung, wo denn nun dieser Liegeplatz sein sollte bekamen wir durch Wink-Zeichen einer freundlichen Hafenmeisterin nun auch die richtige Richtung. Doch das Einparken war für uns DREI nicht so einfach. Bei 1,5 bis 2 Knoten Strom hatte Gegenwind keine Lust mehr auf Ihre Ostseegewohnheiten und so waren wir froh, als wir sie ohne Schaden endlich fest vertäut hatten.
Inzwischen fangen wir an uns auf die Weiterfahrt vorzubereiten und das richtige Wetterfenster für die folgenden Südkurse herauszufinden.
Viele Grüße aus Dartmouth (UK)
Asha & Helge
Crew der SY Gegenwind
Hallo Ihr beiden,
am Mittwoch haben wir ja aus Dartmouth abgelegt, ich um 8:00, und Ihr wolltet um 10:00 los. Ich meine, ich habe Euch vom Wasser aus noch gesehen, Ihr seid dann aber gewendet Richtung Lands End. Ward Ihr das? Der lange Schlag nach Brest war richtig hart, es kam reichlich Wasser über, alles war nass, und ich war bedient. Mein Positionslampen funktionierten nicht mehr, und ich wollte eigentlich nach Brest reingehen. Dann meinte ich Euch zu sehen, wie Ihr an mir vorbeizieht und weitersegelt. Das konnte ich natürlich nicht zulassen 🙂 und bin dann auch weiter. In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch seid Ihr dann mitten auf der Biskaya nochmal an mir vorbeigezogen? Gestern (Sa.) Nachmittag drehte der Wind dann auf NO und nahm stetig zu. In der Nacht habe ich dann vor der Küste noch richtig eins auf die Mütze bekommen, das war nicht komisch. Es war stockfinster, Wind geschätzte 7 Bft. und ein wahnsinniger Seegang. Und noch 30…40 sm vor mir! Es wollte kein Ende nehmen. Ich habe bisher nicht gewusst, dass ein Langkieler surfen kann! Kurzzeitig wollte ich umlegen und ablaufen, weil ich dachte „das hält das Boot nicht aus“. Zusätzlich fing der Pinnenkopf an sich zu lösen. Horror! Nachts bin ich dann nach La Coruna rein, war auch spannend. Naja, jedenfalls bin ich heute (Sonntag, 17.08.2014) um 06:30 in La Coruna Marina eingelaufen. Ich mach drei Kreuze, dass ich heil angekommen bin und werde erst mal ein paar Tage hier bleiben, waschen und aufräumen. Und wie ist es Euch ergangen, wo seid Ihr? Gruß, J.