Vorbereitungsstreß für unsere Atlantiküberquerung

Wir haben inzwischen alles um uns herum vergessen und sind nun schon seit unserer Ankunft in Las Palmas dabei alle möglichen Arbeiten zu erledigen. Natürlich wollen wir vor der Atlantiküberquerung Gegenwind in dem bestmöglichen Zustand haben – Sie soll uns ja schließlich sicher über die Wellen schaukeln.

Wir geben Euch nun mal einen Eindruck von unseren Arbeitslisten und Besorgungen:

  • Motor warten (Öl-und Ölfilter wechseln, Dieselleitungen und Filter prüfen, Befestigungsschrauben und Schlauchschellen nachziehen, Kühlwasser und Anode prüfen, Sfoffbuchse schmieren und alles auf Leckagen prüfen)
    Dabei haben wir dann auch die undichte Stelle am Auspuffrohr festgestellt.
  • Elektrische Anlage auf Wackelkontakte, Kabelbrüche und Korrosion prüfen (auf See wird ja schließlich alles immer gut geschüttelt, da kann sich schon mal etwas lösen)
  • Windfahnensteueranlage prüfen und schmieren. Wir haben auf der bisherigen Tour festgestellt, das sich die Schrauben an unserem Windpiloten gerne mal lösen und da der Windpilot die ganze Atlantikstrecke von ca. 2700 sm ununterbrochen steuern soll, müssen die Schrauben und Leinen zumindest beim Auslaufen gut sitzen. Auch unterwegs werden wir ihn regelmäßig kontrollieren müssen.
  • Da wir in einem Sturm kräftig durchgeschaukelt wurden und Gegenwind sich dabei mächtig ins Zeug gelegt hat, haben wir alle Fußbodenbretter und Staufächer geöffnet um ihre Struktur, die GFK-Laminatverbindungen zwischen dem Rumpf und den Hauptschotten zu prüfen. Sie ist kerngesund J.
  • Wir haben das gesamte stehende Gut (den Mast mit allen seinen Drähten) von ganz oben bis zum Fuß inspiziert. Helge lernte dabei seine Grenzen zu überschreiten, denn trotz seines mulmigen Gefühls aufgrund der freischwebenden, schaukelnden Höhe (ca.11 m über dem Boden bzw. dem Wasser) hatte er die Kletterpartie unternommen. Bis auf das Nachziehen der Püttingeisen war alles in Ordnung.
  • Für das Großsegel haben wir das dritte Reff am Baum nachgerüstet, dabei haben wir natürlich auch die abgescheuerten Reffleinen ersetzt.
  • Die Rollreffanlage für unser Vorsegel mußte aufgrund der Salzkruste und dem Überzug vom Saharastaub gereinigt und neu gefettet werden
  • In unserer Werftliegezeit haben wir außer der Auspuffreparatur den Rumpf poliert und das Unterwasserschiff mit einer neuen Antifoulingschicht versehen.
  • Wir haben einen zusätzlichen Sensor für unser Ankerlicht installiert, damit sich das Licht im Dunkeln automatisch anschaltet und wir die Gegenwind auch in der Nacht nach einem Landgang wiederfinden.
  • Wir haben endlich unsere elektronischen Daten mal gesichert – dabei sind wir wohl zu EDV-Fachleuten geworden?!
  • Zusätzlich haben wir uns mit einigen Ersatzteilen eingedeckt, von denen wir vermuten das die Beschaffung im Verlauf unserer weiteren Reise schwerer wird.
  • Seekarten für die Karibik mußten wir für unsere Weiterreise neu beschaffen
  • Und unseren Proviant haben wir teilweise schon aufgefüllt oder wir wissen zumindest wo wir was bekommen. Asha hat sich dazu per Bus oder mit meilenweiten Fußmärschen von einem zum nächsten Supermarkt durchgekämpft. Dafür ist sie jetzt eine gefragte Person, wenn es darum geht einen Tipp für die eine oder andere Leckerei zu geben.

Bei allen diesen Arbeiten haben wir immer wieder die Erfahrung gemacht das die Kleinigkeiten die meiste Zeit in Anspruch nehmen. So etwas wie eine kleine Schraube hat uns schon mal ein paar Tage aufgehalten bevor wir weitermachen konnten. Es dauert halt seine Zeit um solche  Kleinigkeiten zu finden.

Aber jetzt sind wir im Endspurt der Vorbereitungen für die Atlantiküberquerung. Noch ein paar Tage, dann ein sonniger Tag und es soll losgehen.

 

Der Countdown läuft!

 

Viele Grüße aus Puerto de las Palmas (Gran Canaria / Spanien)

Asha & Helge

Crew der SY Gegenwind

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