Ihr habt wahrscheinlich schon nicht mehr daran geglaubt das wir Las Palmas überhaupt noch mal verlassen werden?
Aber jetzt sind wir endlich so weit. Wir finden keine Ausreden mehr, um noch dieses oder jenes zu erledigen, unsere Einkäufe sind alle an Bord und gut verstaut, Gegenwind rüttelt auch schon nervös an ihren Leinen und wir sind mächtig aufgeregt mal wieder segeln zu gehen.
Unsere erste Atlantiküberquerung wird unsere bisher längste Strecke auf dem Meer. Wir haben ca. 2700 sm vor uns (ca. 5000 km bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von ungefähr 10 km/h) und nichts als Wasser um uns DREI. Wir folgen bei unserer Route den Wegen der alten Segelschiffe, der sogenannten Passatroute. Sie diente schon unseren Vorfahren als sicherer Weg um mit kräftigen achterlichen Winden in die neue Welt zu gelangen.
In den letzten Wochen wurden wir immer wieder gefragt, ob wir nicht schon zu spät dran sind für die Atlantiküberquerung, da in den Segelabenteuerbüchern meistens vom Dezember geschrieben wird. Aber da können wir Euch beruhigen: für die Atlantikpassage hat man ungefähr ein halbes Jahr zeit, um mit dem Passatwind zu segeln. Nach der Hurrikansaison Ende November beginnt die Zeit der Atlantiküberquerungen mit unbeständigem, wechselndem Wind bei dem etliche Atlantikrallys starten um zu Weihnachten in der Karibik zu sein. Im Januar und Februar sind laut Windstatistiken die kräftigsten und stabilsten Winde. Danach wird der Passat wieder etwas launischer bis dann im Juli die Hurrikansaison wieder beginnt.
Die Wetterberichte versprechen uns zurzeit einen guten Passatwind zwischen 3 und 6 Beaufort, so daß wir hoffentlich eine schnelle und erholsame Passage bekommen.
Nun aber los, denn unser Abschiedskomitee steht schon bereit. Viel Spaß beim Lesen unserer Life- Atlantikberichte!
Ein letzter Gruß aus Puerto de las Palmas (Gran Canaria / Spanien)
Wir sehen uns dann in der Karibik!
Asha & Helge
Crew der SY Gegenwind