Kultur in der Karibik: Auf Kuba ist das möglich!
Nicht nur unser derzeitiger Standort gehört zum Weltkulturerbe, sondern auch unser erstes Ausflugsziel hier auf Kuba gehört dazu. Wir wollten nach Trinidad und so stiegen wir zusammen mit der Crew der Papillon am Dienstag, den 15. März 2016 in ein Taxi um die 80 km nach Trinidad zu düsen. Morgens um kurz nach 08:00 Uhr wurden wir vor dem Tor der Marina abgeholt. Ein grüner amerikanischer Straßenkreuzer aus den 50er Jahren stand bereit. Zu fünft plus Fahrer hatten wir gut Platz in dem Wagen. So schnurrten wir los mit der Kiste. Zwei Stunden brauchten wir für die Strecke und so bleib uns genügend Zeit den Innenraum genau zu inspizieren:
Die ganzen Anzeigegeräte wie Tacho, Motortemperatur, Füllstandanzeige sahen schick aus (der Tacho ging bis 200) aber nichts davon funktionierte.
Eine Deckenverkleidung gab es nicht mehr
Die Füße stellten wir auf das blanke Blech, denn auch die Fußbodenabdeckungen fehlten. Nur Türverkleidungen waren vorhanden.
Blöd war es, daß die Fenster sich in offenen Zustand befanden und die Kurbeln nicht existierten. Die Fenster konnten also nicht geschlossen werden. So zog es wie Hechtsuppe durch das ganze Auto und es war unangenehm kalt dabei – ein Schal wäre gut gewesen trotz 25-30°C
Ach ja, Sicherheitsgurte waren natürlich Fehlanzeige, aber das ist hier in der Karibik eher normal
Die Fahrt war zwar nicht sonderlich komfortabel, obwohl wir sind schon schlechter gereist sind aber das war echt cool!
Wir wurden in Trinidad direkt vor dem historischen Zentrum abgesetzt und konnten uns gleich ins Getümmel werfen. Kunstläden, alte Häuser kleine Geschäfte und Restaurants und alles hübsch gemacht, denn das historische Zentrum war voll mit Individualreisenden und Bustouristen die sich hier umschauten – übrigens wieder überwiegend Deutsche.
Uns zog es relativ schnell in die Nebengassen und weg vom wunderschönen touristischen Zentrum. Die Armut sprang uns an: Wege die nur aus Sand und Fels bestehen, Leute mit zerschlissener Kleidung, aber freundlich trotz des krassen Unterschiedes. So ähnlich muß es um 1900 in Deutschland/ Europa auch ausgesehen haben. Hier Leben die Leute heute noch mit dem Pferd. Schmucklose Pferdefuhrwerke werden zum Last- und Personentransport verwendet, Reiter stellen ihre Pferde einfach an die Hauswand, einige alte amerikanische Straßenkreuzer und viele Fußgänger sind auf den Straßen unterwegs. Die Haustüren stehen offen, so daß man in die Einzimmerwohnungen (Bett, Tisch, Fernseher, und 2-3 Schaukelstühle) hineingucken kann. Es sind vor fast allen Türen und Fenstern Gitter. Und zwischen dieser „alten Zeit“ fahren hochmoderne Touristenbusse, elektro-Motorroller und vereinzelt mal ein 10 Jahre alter Toyota.
Um 17:00 Uhr hatten wir uns mit unserem Fahrer verabredet, da der Angst hatte vor der abendlichen Krabbenwanderung auf der Küstenstraße, denn die Viecher machen Autoreifen kaputt. So ging es dann wieder zurück nach Hause.
Viele Grüße aus Cienfuegos, Kuba
Asha & Helge
Crew der SY Gegenwind