Am folgenden Morgen, Sonntag, den 25. Juni 2017 mochten wir nicht unter den Bettdecken hervorkriechen, denn der Ofen war natürlich während der Nacht ausgegangen und das Zimmer war richtig winterlich feucht kalt, wie zu Großelterns Zeiten. Da wurden zumindest bei Helge Kindheitserinnerungen wach. Leider bot die Dusche nicht das versprochene warme Wasser und beim Frühstück wurden wir fast zu Eisklumpen. Zumal wir eine gute Stunde bis zum Beginn warten mußten und die Zutaten unvorstellbar unkoordiniert aufgetischt wurden. Aber die Gesellschaft war nett und so konnten wir sagen „geteiltes Leid ist halbes Leid“. Nach diesem disaströsen Frühstück im Hostel Alpaka packten wir unsere Sachen, suchten eine neue Unterkunft und gingen anschließend linksherum auf Erkundungstour um den Kratersee. Der Weg führte immer auf dem Kamm entlang. Nach gut einem drittel der Strecke, nach einer kleinen Hütte, wurde es immer kraxeliger und der der Grat immer enger, so daß wir entschieden umzudrehen. Wie gut, denn sonst hätten Ashas Schuhe wohl nicht durchgehalten, denn die Sole löste sich immer weiter ab. Nach gut vier Stunden waren wir wieder zurück im Dorf und stillten unseren Hunger mit einer Pizza. Beim Aufnehmen der Bestellung mußten wir den Bestellzettel selber schreiben. Wir vermuten das die Indio-Köchin nicht Lesen und Schreiben kann.
Damnach ging es ab ins neue Hostel, dem Patschamama. Hier schnappten wir allerdings gleich wieder unsere Rucksäcke, denn das Wasser im Zimmer funktionierte gar nicht, so daß wir nicht einmal die Klospülung betätigen konnten und in dem Ersatzzimmer blühten die Pilze an der Decke – Nein Danke! So zogen wir ein Hostel weiter ins Chukirawa. Das ist klasse!
Asha blieb dann aufgrund des Schuhproblems im Zimmer und Helge stiefelte noch den steilen Weg zum Kratersee herunter und völlig durchgeschwitzt wieder hinauf – wie gut das wir uns für die Höhe ein wenig aklimatisiert hatten, denn sonst wäre das wohl nichts geworden. So ein Vulkan mit einem richtig toll schimmernden Kratersee ist einfach nur überwältigend. Außerdem ist das Wolkenspiel hier nicht weniger herrlich anzusehen als auf dem uns so gewohnten Meer.
Viele bergigkalte Grüße aus Quilotoa, Ecuador (3900 m über dem Meer)
Asha & Helge
Crew der SY Gegenwind