Am Freitag, den 23.Juni 2017 klingelte unser Wecker schon um 05:00 Uhr. Natürlich erwachten wir wieder in lausiger Kälte, begaben uns unter die warme Dusche und dann mußten wir uns auch schon sputen, damit wir den Bus zu unserem Tagesausflug rechtzeitig erreichten. Das Frühstück nahmen wir nur in aller Eile und halb auf dem Weg zu uns, da wir mal wieder spät dran waren.
Luis, unser Führer für den Tag empfing uns herzlich und mit vielen Informationen zu unserer geplanten Tour und der Umgebung die wir durchqueren wollten. Unser Touristentourenbus, der auf eine angenehm warme Temperatur geheizt wurde, sammelte nur insgesamt acht Leute ein und dann ging es los in Richtung Cotopaxi.
Der Name Cotopaxi bedeutet übersetzt „Gott des Todes“ oder in der touristischen Bezeichnung „Neck of the Moon (Hals des Mondes)“. Wir wollten heute einmal über die Wolken hinaus und mal schauen wie denn ein aktiver Vulkan (zur Zeit ist er still) aussieht. Auf halbem Weg machten wir eine Pause und stärkten uns bei einem super leckeren einheimischen Frühstück. Dann gab es noch einen kleinen Stopp an einem Kiosk um uns mit süßem Kram und ausreichend Wasser auszustatten. Luis hatte uns empfohlen unseren Körpern bei der immer dünner werdenden Luft mit viel Wasser und Energie zu helfen, damit wir die Höhenkrankheit nicht so kräftig spüren sollten – die Tips waren echt super! Das merkten wir später, denn die jüngeren Leute, die diese Ratschläge in den Wind schossen, hatten ordentlich zu kämpfen mit Kopfschmerzen, Schwindel und Unwohlsein!
So brachte uns unser Tourenbus in den Cotopaxi Nationalpark durch phantastische Vulkanlandschaften und eine Hochebene bis hinauf zum Autoparkplatz auf ca. 4600 Meter über dem Meeresspiegel. Nun war es an uns die letzten guten 200 Höhenmeter zu Fuß zurückzulegen.
Es war saukalt, wir trugen Winterkleidung und der Wind pfiff uns bei stahlendem Sonnenschein um die Ohren. Wir hatten übrigens die Eisgrenze unter uns und Helge konnte einen kleinen Schneeball machen. Unser Weg führte uns in Serpentienen nach oben. Alle paar Schritte mußten wir stehenbleiben um wieder Luft zu holen, denn die Puste ging uns bei der dünnen Luft hier oben schnell aus. Dabei tranken wir auch ständig etwas Wasser und naschten etwas Süßes.
Kurz unter dem Gipfel war das Basiskamp, das wir nach ungefähr zweieinhalb Stunden erreichten. Weiter hinauf ging es nicht, denn aufgrund der letzten Aktivitäten des Cotopaxi ist der Gipfel gesperrt.
Nun standen wir auf 4864 Metern über dem Meer – echt beeindruckend schön!
Hier genossen wir eine heiße Tasse Schokolade, bevor es auf geradem Weg in der Vulkanasche bergab ging. An unserem Tourenbus angekommen wurden die Mountainbikes vom Dach geholt, die Helme verteilt und dann ging es acht Kilometer in Schußfahrt die Schotterpiste herunter bis zur Hochebene, die wir mit ein wenig Pedale treten hinter uns brachten. Dann nahm uns der Bus wieder auf, der die Strecke als Pannenhelfer oder für die erschöpften Biker hinter uns herfuhr.
Erschöpft und glücklich ging es zu unserem nächsten Stopp auf halbem Weg zurück. Es gab noch ein Mittagessen aus der lokalen Küche – lecker!!!
Gegen 17:00 Uhr waren wir wieder zurück in unserem Hotel in Quito.
Viele eiskalte Grüße aus Ecuador, inzwischen auf 3900 Meter über dem Meeresspiegel
Asha & Helge
Crew der SY Gegenwind