Nach so viel Höhenluft und Frieren wollten wir uns mal wieder etwas ausruhen. So nahmen wir am Montag, den 26. Juni 2017 den Bus von Quiotoa über Latacunga nach Ambato und von dort nach Banos. Eigentlich ist so eine Busfahrt nicht erwähnenswert, wenn nicht das letzte Sück von Ambato nach Banos uns die Nerven geraubt hätte. Wir saßen im Überlandbus, er fuhr pünktlich von Ambato ab, hielt ein paar mal kurz an um einige fliegende Händler ein- und aussteigen zu lassen und fuhr diverse kleine Gassen entlang die eigentlich unüblich für die Überlandbusse sind. Schließlich blieb er am Ortsausgangsschild stehen. Nun füllte sich der Bus bis auf den letzten Stehplatz mit fürchterlichem Gedränge und das obwohl eigentlich nur Sitzplätze mit Nummer vergeben werden. Wir vermuten, das der Busfahrer mit seinem Kassierer zusammen ein nettes Nebengeschäft betrieb. Viel schlimmer als das Gedränge empfanden wir die dreiviertelstunde Wartezeit und die dann folgenden ständigen Stops an jeder Hütte um die Leute abzusetzen. So wurde die kürzeste Distanz unserer Bustour mit der längsten Fahrzeit belohnt. Was soll’s, in unserem Hostel, Casa Real, wurden wir herzlich willkommen geheißen, obwohl wir nicht vorab reserviert hatten.
Banos liegt nur ca. 1900 Meter über dem Meer und wir nutzten diesen Touristenort mit seien heißen Quellen, der auch als Ausgangspunkt zu etlichen Sightseeing Punkten dient und von Rafting-, Biking- und Abenteuerfans genutzt wird für eine kleine Erholungspause von der extremen Andenhöhe. In die heißen Thermen warfen wir nur von Außen einen Blick, aber das sah so entäuschend aus, das wir das Geld für den Eintritt sparten.
Phantastisch war allerdings die katholische Basilica Rosario im Zentrum des kleinen Ortes. Da Banos von Vulkanen umgeben ist, die auch hin und wieder einmal ausbrechen – der letzte Ausbruch des Tungurahua fand am 27. Februar 2016 statt – zeigt die Basilica großartige Gemälde verschiedener Vulkanausbrüche mit wundersamen Rettungen.
Natürlich darf man den Aufstieg zum Kreuz der Bellavista nicht versäumen. Von dort hat man einen beeindruckenden Blick über Banos mitten im Tal.
Da Asha sich einen Schnupfen eingefangen hatte, blieben wir noch einen weiteren Tag, den wir ruhig angingen. Wir entdeckten dabei den Zoo am Rande von Banos. Der Zoo liegt auf einem von Schluchten eingeschlossenen Plateau, das nur über eine Brücke erreichbar ist. Wir schauten uns die ecuadorianische Tierwelt in ihrer fast natürlichen Umgebung an. Die Anlage ist wunderschön und sah für uns ziemlich tiergerecht aus. Affen, Vögel, Wildkatzen, Schildkröten, Nagetiere und sogar ein Bär die hier im Zoo leben, wären in der freien Wildbahn nicht lebensfähig aufgrund von Krankheiten, kleinen Defekten oder Einschränkungen in ihrem Lebensraum, so das sie hier die Menschen daran erinnern ihre Lebensräume zu schützen.
Viele Grüße aus Ecuador
Asha & Helge
Crew der SY Gegenwind