Von Ecuador nach Französisch Polynesien – 37. Tag – Verkrustet

Datum: Dienstag, 17.Oktober 2017, 15:00 Uhr Ortszeit (Ecuador)
GPS-Position: S 09°58,043‘, W 128°35,753‘
Kurs 240°, Geschwindigkeit 2 kn, Großsegel geborgen, Genua III verschieden gerefft, Etmal geringe 48sm, 3196sm seit Auslaufen aus Bahia de Caraquez, Ecuador und noch 604sm zu segeln
Aktuelles Wetter: Großteils bedeckter Himmel, bei warmen 29,2°C im Schiff, Wassertemperatur 26,3°C, Wind 2-3 Beaufort aus Ost, wir segeln/ treiben mit raumen bis halben Wind (Wind schräg von hinten bis von der Seite), Wellen 1,5m aus östlichen Richtungen

Wir kommen leider nur sehr langsam voran, aber seit gestern haben wir die Gewissheit woran es liegt. Der Wind war gestern teilweise sehr schwach und auch die Wellen waren „klein“. So konnten wir ein paar fällige Arbeiten erledigen. Zum einen befreiten wir das Ruderblatt des Windpiloten von seinen Entenmuscheln und checkten mal wieder alle Schrauben – alles OK. Und zum anderen hielten wir unsere wasserdichte Kamera mal unter Gegenwind um ihr Unterwasserschiff zu untersuchen. Dazu befestigten wir die Kamera an einen Besenstiel. Helge begab sich damit gut angeleint auf unsere Badeleiter am Heck, um sich frei schwebend an Gegenwind festzuklammern und den Besenstiel mit der Kamera ins Wasser zu halten. Dabei wurde er immer wieder kräftig eingetaucht. Es ist, wie schon vermutet erschreckend, denn uns bot sich beim Anschauen des Filmes ein völlig verkrustetes Unterwasserschiff und auch das Ruderblatt ist voll mit Muscheln und Bewuchs. Wir schätzen die Kruste auf ein bis zwei Zentimeter dicke. Zusätzlich hängen etliche Entenmuscheln, die sich ordentlich austrecken am ganzen Rumpf. Also kein Wunder, das Gegenwind nur noch sehr langsam segelt, selbst wenn genug Wind weht. Und auch über Gegenwinds Weigerung direkt vor dem Wind zu segeln (Wind genau von hinten) brauchen wir uns nicht mehr wundern, denn das Ruderblatt hat nicht mehr die volle Wirkung. Also geht es für uns jetzt langsam weiter. Übrigens verzichteten wir auf den Sprung ins Wasser und das eigentlich erforderliche Unterwasserkratzen, obwohl die Wellen zwar „klein“ waren aber sie schleuderten Gegenwind immer noch so hin und her wie Ostseewellen bei 6 bis 7 Beaufort. Und wir wollten nicht riskieren, das Gegenwind uns beim Schrubben und Kratzen auf den Kopf klopft.
Zusätzlich erneuerten wir noch die Halteleinen von unseren Solarfeldern. Die Leinen hatten sich inzwischen ein Stück weit durchgeschert. Das war ein echter Balanceakt.

Also auch weiterhin viele Grüße vom Pazifik
Asha & Helge
Crew der SY Gegenwind

Dieser Beitrag wurde unter Logbuch veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.