Datum: Freitag, 18.Mai 2018,16:20 Uhr Tahiti-Zeit
GPS-Position: S 16°02,770‘, W 142°28,230‘
Wir liegen vor Anker im Motu Raroia auf 25m Wassertiefe, zurückgelegte Distanz seit Verlassen von Ua Pou 435sm, Seemeilen seit dem letzten Bericht 81sm.
Aktuelles Wetter: grauer Himmel, bei angenehmen 28,5°C im Schiff, Wassertemperatur 27,6°C, Wind 5 Beaufort aus Ost zeitweise mit 8 Beaufort (30kn), Gegenwind steckt selbst am Ankerplatz die Nase immer wieder ins Wasser – ungemütlich.
Der gestrige Abend war toll, eine mäßige Brise und angenehme Temperaturen luden zum Mondgucken ein. Selbst mit bloßem Auge konnten wir die Mondstrukturen sehen und mit dem Fernglas wurden sogar etliche Mondkrater auf der beleuchteten Seite deutlich.
Gegen 20:00 Uhr nahmen wir unsere normale Fahrt wieder auf, um unseren Einlaufzeitpunkt am kommenden Morgen zu treffen.
Das war soooo schön gedacht, aber der Wettergott hatte etwas dagegen. Er schickte uns heftigen Regen und immer weiter auffrischenden Wind, den unser Wetterbericht so nicht angekündigt hatte. So kamen wir gegen 06:00 Uhr heute Morgen an der Atoll- Einfahrt rechtzeitig an, wir mußten aber trotzdem abbrechen, denn die Sicht wurde von Starkregen einem durch und durch grauen Himmel versperrt und der Wind frischte auf 8 Beaufort auf. Zum Glück waren wir im Lee (Windabgewandte Seite) unseres Zielatolls, so daß uns wenigstens die Wellen erspart blieben, denn der Wind geht über so ein flaches Atoll oder wie die Einheimischen sagen Motu, das aus Sand und Palmen besteht, einfach hinweg.So drehten wir unter stark gerefftem Vorsegel bei und warteten… .
Eine Zeitlang sah es sogar so aus als ob dieses miese Wetter den ganzen Tag lang anhalten wollte aber ganz so schlimm wurde es dann doch nicht. Zumindest die Wolken gaben der Sonne den Blick frei und auch der Wind ließ eine Windstärke nach und zwar genau zum Richtigen Zeitpunkt – unserm berechneten Niedrigwasser. Und so liefen wir um 13:00 Uhr in das Motu ein. Wir haben ganz schön geschwitzt, denn die Einfahrt kochte für ein paar hundert Meter wie ein überkochender Wasserkessel – und wir mittendrin!
Wir waren froh über Gegenwinds kräftigen Motor, der uns mit ca. einem Knoten Fahrt langsam hindurchschob. Haben wir falsche Gezeitendaten – das müssen wir wohl noch herausfinden?
Der Weg zum Ankerplatz vor dem Dorf ist gut betonnt und mit Asha’s offenen Augen auf dem Vorschiff, konnten wir die Korallenköpfe, die auch am Fahrwasserrand unter der Wasseroberfläche liegen prima umschiffen.
Das Ankern fiel uns diesmal richtig schwer, denn der Wind weht genau auf den Ankerplatz und das in stürmischen Böen, so daß mächtig Druck auf dem Ankergeschirr und den Klampen (Befestigungspunkten an Deck) steht.
Jetzt wollen wir den Tag aber langsam ausklingen lassen und den fehlenden Schlaf nachholen!
PS: Unsere „Navionics“- Seekarten passen zur Realität und mit der Ansteuerungslinie sind wir gut klar gekommen.
Viele Grüße aus Raroia, Tuamotus, Französisch Polynesien
Asha & Helge
Crew der SY Gegenwind