Gestern haben wir nun endlich den kleinen roten Teufel, unser geliehenes Dingi wieder an seinen Besitzer zurückgegeben. Wir wurden doch tatsächlich mit der Frage empfangen, wie häufig wir denn von ihm ins Wasser geworfen wurden. „Gar nicht!“ war unsere stolze Antwort. Natürlich gab es ein paar kritische Situationen, bei denen auch schon mal Wasser reinlief und ein paar lustige Balanceakte mußten wir auch überstehen aber abgesehen von nassen Füßen hatte der kleine Teufel uns nicht überlisten können.
Mit dem Rücktransport unserer Leihgabe per Schlepp hatte unser neues Crewmitglied somit auch gleich seine erste Aufgabe prima gemeistert und das obwohl sie eine so lange Reise um die halbe Welt per Flieger hinter sich hatte.
Nachdem klar war das wir unser neues Dingi bei SVB in Deutschland bestellen wollten, gab es einiges auf den Weg zu bringen. Alle Mitarbeiter die sich um unsere Bestellung gekümmert haben, leisteten einen tollen Job und das bei unseren Sonderwünschen – vielen Dank!
Als das Paket oder eigentlich müssen wir sagen die beiden Pakete unterwegs waren, verfolgten wir die Sendungen mit Hochspannung, denn auch hier hatten wir die wildesten Geschichten von verirrten Paketen und entschwundenen Bestellungen gehört. Unser neues Schlauchboot sollte per DHL kommen, denn DHL ist der Lieferservice, der direkt hierher nach Savusavu liefert. Da das Schlauchboot mit all seinen Zubehörteilen zu schwer für ein DHL-Paket war, machte SVB zwei Pakete daraus – einmal das Schlauchboot und einmal die Zubehörteile – so paßte es. Es bedeutete für uns allerdings doppeltes Zittern.
Nachdem wir die ersten Daten im deutschen Paket-Tracking-System fanden, liefen wir zum DHL- Service um unsere Pakete schon mal anzukündigen. Die deutschen Tracking Nummern waren allerdings nicht mit dem internationalen DHL-Verfolgungscomputer kompatibel und so ließ sich nichts finden – puhhh! Allerdings schickte man uns zum Zoll, genauer gesagt zu unserem Zollbeamten, der auch schon unsere Einklarierung vorgenommen hatte. Er beruhigte uns und schickte uns zur normalen Fiji-Post, wo man uns erklärte, das schon alles gut gehen wird und wir ja immer mal wieder vorbeigucken können – na, solche Aussagen kennen wir ja… . Außerdem sagten wir bei Beverly in unserem Marina- Büro Bescheid.
Im Laufe der Wochen fanden wir im Tracking-System Aussagen wie „das Zielland ist erreicht“, danach „ist auf dem Weg ins Zielland“ bis zum Schluß „Verzollung im Zielland“ und „auf dem Weg zur Auslieferungsstelle“. In der Zwischenzeit wurden wir gute Bekannte mit unserem Zöllner, der DHL-Dame und den Leuten von der Fiji-Post. Es gab auch meistens ein paar kleine Alltagsgeschichten zum Austauschen.
Am Freitag, den 22.02.2019 kam uns Beverly, mit dem Abholschein des ersten Paketes entgegen – eigentlich hatten wir die Adresse nicht als Lieferadresse angegeben – aber was soll’s. Wir liefen zur Fiji-Post – auch die Adresse hatten wir nicht als Lieferadresse angeben aber dort holten wir das Paket mit den Zubehörteilen ab. Jetzt hatten wir schon mal die Paddel!
Am Mittwoch, den 27.02.2019 schauten wir bei der Fiji-Post vorbei und eine Mitarbeiterin zeigte uns unser zweites Paket, nur mitnehmen konnten wir es noch nicht, denn es fehlte noch der Zollstempel zur Freigabe. Das sollte am kommenden Tag erfolgen. So blieb uns noch ein netter Klönschnack und wir gingen am Folgetag wieder hin. Als die Postmitarbeiter uns sahen, legten sie das Paket bereit und schoben unserem Zollbeamten die Papiere zur Freigabe unter die Nase und nun war auch unser neues Schlauchboot nach nur gut dreieinhalb Wochen Lieferzeit in unseren Händen.
Viele Grüße aus dem tropisch heißen Savusavu, Vanua Levu, Fiji
Asha & Helge
Crew der SY Gegenwind