Wir genießen die kühlen Temperaturen hier in Neukaledonien! Nach der langen Zeit in den heißen Tropen freuen wir uns endlich mal wieder darüber uns mit einer Bettdecke zuzudecken, lange Jeanshosen und langärmelige Fließpullover zu tragen, abends einen oder auch zwei heiße Tees zu trinken. Die Krönung erlebten wir, als wir in der vergangenen Woche in den Morgenstunden unsere Bordheizung anstellten. Zum einen sprang die Heizung an, also hatten wir eine Temperatur unter 20°C und zum anderen waren wir echt erstaunt, daß sie nach soooo langer Zeit der Mißachtung überhaupt noch ansprang. Es war echt klasse mal wieder die Wärme einer Heizung zu spüren! – Wir sind wohl doch echte Nordeuropäer! Die Temperaturen liegen hier tagsüber bei angenehmen 25°C, während es in den Abend-und Nachtstunden auf kalte 17-18°C abkühlt und auch die Wassertemperatur mit 21,8°C lädt nicht mehr zum Baden ein.
Ab um die Ecke: Am Sonntag, den 21. Juli 2019 verließen wir unsere Mooringboje vor der Neptune-Schiffswerft in Numbo und motorten acht Seemeilen weiter in die Baie de Maa, in der wir auf 10,4m Wassertiefe unseren Anker auf Position S22°12,594‘ E166°22,210‘ fallen ließen. Hier waren wir mitten in der schönsten Natur! Von den Industrieanlagen und den Werften in Numbo war nichts mehr mitzubekommen und in den späten Nachmittagsstunden verließen uns auch die Wochenendausflügler, so daß wir die Bucht für uns hatten. Was blieb war herrliche Natur, die im Spiel von Wolken und Sonne ständig ihr Aussehen veränderte. Außerdem sprangen Fischschwärme immer wieder aus dem Wasser und ein paar Vögel schwirrten um uns herum. Gegenwinds Wasserplätschern und unsere eigenen Geräusche klangen auf einmal richtig laut in den Ohren. Die abendliche Dunkelheit überzog die Bucht, so daß nur der Mond die Silhouetten der Berge um uns herum zeigte.
Am kommenden Tag brachten wir unser Dingi ins Wasser um die pittoreske Landschaft mal vom festen Boden aus zu betrachten. Von den Muscheln, den gar nicht tropischen Gräsern und dem Sandstrand waren wir hin und weg.
Es steht aber leider noch ein wenig Arbeit an Bord an und so zog es uns am Dienstag, den 23. Juli 2019 wieder in die Zivilisation. Vor Nouméa, der Hauptstadt ankerten wir zuerst am Rande des eigentlich überfüllten Ankerfeldes, aber da wir unseren Anker nur über Steine zogen, meldeten wir uns bei Ivonne, einer Deutschen, die hier den Trans-Ozean Stützpunkt betreibt an, um bei ihr direkt an eine ihrer Mooringbojen zu gehen. Das ist sehr eng – französisch halt – aber die hält wenigstens. So liegen wir jetzt im Getümmel von der Baie de l’Orpheliant auf Position S22°17,101‘ E166°26,246‘. Baden gehen sollten wir hier nicht, denn wir wurden vor großen Haien – Bull-Sharks –gewarnt, die vor ein paar Wochen einen zehn-jährigen Jungen beim Baden zerrissen haben. Eigentlich stehen die Tiere unter Naturschutz und das ist wohl auch der Grund, daß sie sich stark vermehren konnten und so inzwischen eine Gruppe von ca. 80 Tieren bilden sollen. Aber nach dem Unfall hat man jetzt 20 dieser Tiere erlegt.
Viele Grüße aus Nouméa, Nouvelle Calédonie
Asha & Helge
Crew der SY Gegenwind