Obwohl wir doch so einiges zu erledigen haben und die Wege weit sind, um in Nouméa, kompliziert und/oder teuer an Land zu kommen wollten wir einen kleinen Ausflug unternehmen und mal die nächste Ecke kennenlernen um den Kopf frei von Plänen, von Besorgungen und von Reparaturen zu bekommen. Unser Ziel war die Ausflugsinsel gleich gegenüber der Hauptstadt – Îlots Maître, vier Seemeilen Fahrt.
Nachdem wir unseren neuen Seekartenplotter montiert hatten, konnten wir ihn nun das erste Mal probieren. Am Dienstag, den 06. August 2019 um 12:20 Uhr banden wir uns an einer der freien Mooringbojen vor der Insel fest (Position: S22°19,988‘ E166°24,371‘ auf 4,5m Wassertiefe). Es gab erst einmal Mittag –TK-Gemüse vom morgendlichen Einkauf mit Kartoffeln sowie Semmelknödeln und Champignonragout. Wir genossen den Blick auf das Treiben im Resort vor unserer Nase.
Am kommenden Tag winkte uns eine Schildkröte mit ihrer Flosse beim Frühstück zu, bevor sie wieder auf Tiefe zu ihrem eigenen Frühstück ging. Das scheint ihr morgendliches Ritual zu sein, an den Mooringbojen bei den Seglern einmal „hallo“ zu sagen, denn das geschah auch an den Folgetagen.
Natürlich wollten wir auch die Insel erkunden und so zog es uns an Land zum Resortbesuch und Inselrundgang. Obwohl die Insel ein beliebtes Ausflugsziel ist, erlebten wir wilde Natur – frei lebende giftige Schlangen, riesige Spinnen in wegeüberspannenden Netzen und bunte Vögel die unseren Weg kreuzten waren der Höhepunkt.
So nebenbei arbeiteten wir weiter an der Verkabelung unseres neuen AIS-Senders, der für unsere kommende Strecke zur Vorschrift wird (AIS-Sender = ein Gerät das unseren Standort an andere Schiffe in der Umgebung automatisch übermittelt).
Am Freitagmorgen gegen 04:30 Uhr wurden wir unsanft aus dem Schlaf gerüttelt, da der Wind mit bis zu Windstärke 7 auf West gedreht hatte und so die Wellen in der Lagune genau auf unseren Ankerplatz zutrieb. Gegenwind machte Bocksprünge und schaufelte Wasser an Deck, während es für uns ziemlich ungemütlich wurde. Nach einem knappen Frühstück hatten wir die Nase voll und lösten uns gegen 08:30 Uhr von der Mooringboje um einen ruhigeren Platz zu suchen. Einfach nach Nouméa zurückfahren war keine gute Idee, denn bei Westwind steht auch dort auf unseren Liegeplatz Wind und Welle und so zog es uns weiter!
Viele Grüße aus Nouvelle Calédonie
Asha & Helge
Crew der SY Gegenwind