Nachdem wir nun wieder an unserer Mooringtonne in Bahia de Caraquez liegen versuchen wir nicht zu viel wieder auf „Hafen- und Ankermodus“ umzustellen, damit wir beim nächsten hohen Hochwasser am kommenden Sonntag, den 10.September 2017 bereit sind.
Aber ganz ehrlich: „Wir sind ziemlich gefrustet von dem Fehlversuch auszulaufen!“, denn gerade vor so einem großen Schlag ist ja alles besonders gut verstaut und festgemacht und auch die Vorräte sind genau geplant, was gerade bei unserem kleinen Schiff eine echte Herausforderung ist.
Allein wenn wir an unser frisches Obst und Gemüse denken, das natürlich nicht ewig hält, bekommen wir eine Krise, denn jetzt heißt es essen, essen, essen und dann so viel wie möglich durch frisches ersetzten, damit wir auch auf der Passage eine Zeitlang davon gut haben. Das schlimme ist, das unser Speiseplan damit für eine noch längere Zeit etwas eintönig wird, denn so viele verschiedene Obst- und Gemüsesorten die sich lange halten gibt es auch nicht (Äpfel, Kartoffeln, Kürbis, Tomaten, Apfelsinen, Ananas). Außerdem wollen wir unsere Fußbodenbretter noch einmal hochnehmen, um zu sehen ob dort Schäden von der Grundberührung aufgetreten sind – das bedeutet aber leider, das wir einige Kisten und etliche fünf Liter Wasserflaschen losbinden müssen um überhaupt ranzukommen. Das Tagwerk planen wir für morgen.
Unsere abgelaufene Aufenthaltsgenehmigung wird von den Behörden für ein paar Tage als Notfall akzeptiert und wir hoffen, daß sie uns bis zu unseren neuen Abfahrtstermin dulden werden.
Wir wollen also nicht nur jammern!
Heute, am Sonntag, den 03. September 2017 war Ariostos, DER Mann von der Marina bei uns und hat Gegenwind auf Schäden abgetaucht und uns mitgeteilt das nichts zu sehen ist. Dabei hielt er das Ganze auch mit unserer Unterwasserkamera per Film fest. Jetzt haben wir sogar eine Filmsequenz über das Leben unter Gegenwind, denn da das Wasser eine trübe grünbraune Brühe ist, sieht man von oben sonst leider nichts davon. Und es ist absoluter Wahnsinn: Unter Gegenwind toben Massen an Fischen herum. Wir bekommen davon nur das klopfen und knabbern der Tiere an Gegenwinds Rumpf mit, denn das hört man eigentlich ständig. Den Film findet Ihr auf unserer Facebook- Seite.
Viele Grüße aus Bahia de Caraquez, Ecuador
Asha & Helge
Crew der SY Gegenwind