Auf Hiva Oa gibt es eine große Hauptstraße von West nach Ost mit einer Abzweigung an die Nordküste der Insel. Den westlichen Teil, nach Taaoa hatten wir schon abgelaufen und nun wollten wir auch noch einmal nach Osten und Norden. Der Weg war uns zu Fuß allerdings zu weit und so legten wir die 40 km nach Puamau per Mietwagen zurück. Wir trafen uns dazu wieder mit Douglas und Kathleen, der Crew der SY Gillean und stiegen am Freitag, den 17. November 2017 um kurz nach sechs Uhr morgens in einen allradgetriebenen Pickup und düsten los.
Die betonierte Hauptstraße führte uns hoch hinaus in die tropische Vulkanlandschaft mit einem faszinierenden Blick in wolkenverhangene bergige Tropenwälder auf der einen Seite und einem bezaubernden Blick hinaus auf die Nachbarinsel und den glitzernden Ozean.
Nach ca. der Hälfte der Strecke endete auf einmal die gut ausgebaute betonierte Hauptstraße die in steilen Serpentinen durch die Berge führte. Sie ging in einen etwas breiteren, schotternen Feldweg über, der sich an die Felswende schmiegt und sich in mehr oder weniger steilen Serpentinen und Kurven weiter nach Osten schlängelt. Wir hielten mehrmals an, um von dieser hinreißenden Landschaft ein paar Fotos zu machen. Der allradgetriebene-Pickup machte sich gut und so rüttelten wir über diese Inselhauptstraße noch durch einige winzige Dörfer, hielten hier und da am Strand an, erlebten wie die Hauptstraße noch spartanischer mehr zum Feldweg wurde bis wir schließlich in Puamau ankamen. Puamau ist der zweitgrößte Ort auf Hiva Oa und für deutsche Verhältnisse eher als ein miniwinziges Dorf zu bezeichnen. Immerhin sahen wir einen kleinen „Supermarkt“ sowie eine Post und ein paar allerdings geschlossene Herbergs-Restaurants, die nur nach vorheriger Anmeldung Essen servieren.
Wir fuhren den letzten Kilometer bergan nach Iipona, einer archäologischen polynesischen Wohn- und Kultstätte, unserem heutigen Ziel, das wir gegen 12:00 Uhr erreichten. Ein anderer Besucher-Pickup beendete seine Sightseeing-Tour gerade und so hatten wir die Stätte für uns alleine. Auf den verschiedenen Wohn- und Kultebenen fanden wir mehrere Tikis, götterartige Steinfiguren. Diese Tikis sind die größten in Polynesien und ähneln denen auf den Osterinseln die allerdings um etliches größer sind. In der polynesischen Kultur und Götterwelt spielt die Frau und die Geburt eine zentrale Rolle und so stellen auch Tikis diese Rolle dar.
Der Platz gefiel uns und wir genossen im dem Schutz der Tikis ein kleines Picknick bevor wir uns auf den holprigen Rückweg machten.
Auf der sogenannten Inselhauptstraße begegneten uns auch eine Handvoll entgegenkommender Autos, so daß wir uns vorsichtig aneinander vorbeiquetschen mußten.
Und da wir nun schon ein Auto gemietet hatten bogen wir auf dem einzigen großen Kreisel rechts ab und fuhren auch gleich noch einmal zur Nordseite der Insel, nach Hanaiapa. Auch hier fanden wir ein winziges super gepflegtes Dörfchen, ein paar Fischerboote am steinigen Strand, ein Fußballfeld mit einem für jeden zugänglichen Gemeinschaftshaus, öffentliche Toiletten und den obligatorischen Wasserhahn, der mehr oder weniger gutes Trinkwasser bietet.
Nach einer kurzen Rast düsten wir wieder nach Hause, allerdings nicht ohne nochmal am “Supermarkt“ anzuhalten und ein paar schwere Einkäufe im Pickup mitzunehmen. Und so kehrten wir schwer beladen und glücklich erschöpft auf Gegenwind zurück.
Viele Grüße aus dem Südseeparadies Hiva Oa, Marquesas Archipel, Französisch Polynesien
Asha & Helge
Crew der SY Gegenwind