Natürlich machten wir einen Sonntag zu unserem Luxustag!
Am 04. Februar 2018 klingelte uns unser Wecker um 05:00 Uhr aus den Kojen, also eineinhalb Stunden nach dem ersten Hahnenschrei.
Wir suchten unsere sieben Sachen (ein paar nicht völlig ausgeblichene Kleidungsstücke, ein paar Langfahrtenseglerausgehschuhe, einen Wasserdichten Beutel für unsere Computer, Badezeug, Sonnencreme und Sonnenhut) zusammen, machten unser Dingi fertig und nach einem ordentlichen Schluck Wasser paddelten wir an Land. Wir latschten eine halbe Stunde lang steil bergauf und erreichten um kurz nach 07:00 Uhr unser heutiges Ziel: die Hiva Oa Hanakee Pearl Lodge. Dieses drei-sterne Resort bietet jeden Sonntag ein Brunch mit Swimmingpool- Nutzung und Internet an und diese luxuriösen Besonderheiten wollten wir uns heute gönnen.
Kaipo empfing uns freundlich, führte uns zum Buffet und gab uns nach einigem Fragen einen Tisch mit einer Steckdose für unsere Computer. Jetzt stürzte sich Helge erst einmal auf die heiße Schokolade, die heiße Milch und den Kaffee, während Asha sich einen Überblick verschaffte: Es gab ja zusätzlich noch Tee, Saft, verschiedenes Blätterteiggebäck, das uns direkt an den Tisch serviert wurde, frische Eier zum selbstkochen, Pancake mit Sirup, selbstgebackene Küchlein, Müsli, frisch geschnippeltes Obst, so eine Art selbstgebackenes Mischbrot, Butter, ein paar Marmeladen, Käse, gekochten Schinken, Joghurt und sogar Honig, Rühreier und gebratenen Speck. So konnten wir den Tag genüßlich beginnen. Leider kam dann ein kleiner Dämpfer in unseren Luxus, denn zu unserer Frage nach dem Internetpasswort, hieß es nur: „Das gibt es nur vom Chef!“ – und der war noch nicht da – wie blöd. Na ja, immerhin konnten wir die Computer laden, einen superherrlichen Ausblick genießen und mit ein paar Hotelgästen ein Schwätzchen halten. Dabei wurde uns allerdings wieder einmal sehr schnell bewußt, daß das was wir als Luxus bezeichnen von den normalen Hotelgästen eher als durchschnittlich oder teilweise sogar minimal angesehen wird. Wir sind halt anders unterwegs und konnten bei den Hotelgästen mit vielen anderen Seglereindrücken ein ganz anderes, ihnen unbekanntes Paradies beschreiben.
Der Chef mit dem Internetpasswort stellte sich zu unserem Leidwesen erst gegen 11:00 Uhr ein und erklärte uns, das er seinen Mitarbeitern das Passwort nicht anvertrauen kann, da sonst deren Familien hier um das Hotel herumhängen um das ohnehin schwache Internet zu nutzen. Damit wäre der Zugang für die Hotelgäste dann nur stark einschränkt möglich – so ist das hier halt.
Gegen Mittag wechselte das Buffet und so genossen wir das einfache Zulangen zu den ansprechend dastehenden verschiedenen Speisen. Es lockten ein Kartoffelauflauf, Tunfischsteaks, Ziegengeschnetzeltes, das allgegenwärtige Inselgemüse, also grüne Bohnen und der überall übliche Reis.
Neben all dem Essen nutzen wir das Internet wie die Weltmeister, so daß wir endlich einige technische Datenblätter für verschiedene Teile auf Gegenwind herunterluden, die nächsten möglichen Ziele auf unserer Route anklickten um so viele Daten und Details zusammenzubekommen wie möglich, denn von dem einen oder anderen Segler hatten wir inzwischen ja wieder neue Anregungen erhalten, die wir jetzt nachschlagen wollten und so flog die Zeit dahin. Der supertolle Ausblick und der pittoreske Swimmingpool bildeten eine prima Kulisse dabei. Auf einen Sprung in den Pool verzichteten wir sogar zugunsten unserer heißbegehrten Internetnutzung und stellten uns dafür lieber am Hafen unter eine unserer Duschen bevor wir zu unserem Alltag an Bord zurückkehrten.
Viele Grüße aus dem Südseeparadies Atuona, Insel Hiva Oa, Marquesas Archipel, Französisch Polynesien
Asha & Helge
Crew der SY Gegenwind