Osttimor – Der Corona- Wahnsinn: Seglers Freiheit mal anders

Die Corona-Zeit wird langsam anstrengend, denn wir stecken nun schon seit gut acht Monaten auf unserem „etwas unkomfortablen“ Ankerplatz in Dili, Timor-Leste fest.
So besteht unser Alltag hauptsächlich aus warten, informieren, grübeln und nichts ist wirklich planbar – so hatten wir uns dieses Jahr echt nicht vorgestellt! Und es ziehen weitere, düstere Wolken heran!

Es ist ja nicht so, das wir gar nichts zu tun haben aber es bleibt im wesentlichen beim Festsitzen und Warten, Ideen sammeln und verwerfen sowie aktuelle Infos verfolgen und nebenbei Gegenwind und uns am Leben erhalten.

Außerdem läßt der Südwinter so langsam erkennen, daß er zu Ende gehen möchte und das bedeutet natürlich auch einen Wetterwechsel. Die Winde die jetzt noch günstig für unsere Weiterreise wehen, werden nicht ewig durchhalten – genaugenommen müssen wir bis Ende September aufbrechen wenn wir dieses Jahr noch weiter wollen – und da sind die düsteren Wolken! 
So haben wir inzwischen Kontakt mit den Malaysischen und Thailändischen Behörden aufgenommen und inzwischen auch Antworten erhalten:

  • Thailand hat uns bisher eine Absage für eine Einreise auf unbestimmte Zeit erteilt.
    In den Gerüchten heißt es, die gilt bis zur Implementierung einer Impfung, wobei in Phuket aber über die Öffnung einiger gezielter all-inclusive Luxushotelresorts nachgedacht werden soll.
  • Malaysia prüft unsere Anfrage immer noch aber wenn das doch noch etwas werden soll, dann nur mit einer Sonderausnahmegenehmigung, denn Touristeneinreisen bleiben vorerst bis Ende Dezember untersagt. Wir wurden in der Botschaft auch schon gefragt ob wir nicht einen Plan B hätten… . – Die sind echt lustig!
  • Auch Indonesien haben wir inzwischen ein weiteres Mal auf den Prüfstein gelegt und dort stehen nach unseren Informationen zwei Marinas offen aber die bieten nur ein 30Tage-Visum, das nicht verlängert werden kann – wohin sollten wir denn danach? – uns DREI in Luft auflösen? Das kommt also nicht in Frage.  
  • Australien hält die Grenzen für Einreisende weiter strikt geschlossen. Und Australier dürfen ihr Land nur mit Sondergenehmigung verlassen – also ist Australien wieder zu einer „Gefängnisinsel“ geworden. So fing doch die australische Geschichte mal an?!
  • Richtung Südafrika haben wir für uns bisher ausgeschlossen, denn wir wollten vor dem nächsten großen Ozeantrip noch einmal schnell in die Werft und das Unterwasserschiff bearbeiten sowie ein paar Seekarten und ein neues Großsegel in Malaysia oder Thailand an Bord holen.

So gehen uns gerade die Segel- Optionen aus, denn einfach so losfahren mit der Hoffnung, das muß schon gehen – ist nicht so unser Ding, denn da steht die konkrete behördliche Drohung im Raum, daß wir nur für ein paar Stunden zum Übernehmen von Diesel und Wasser anhalten dürfen und dann weitergeschickt werden.
So bleibt uns wohl nur die Gastfreundschaft der Timoresen weiter in Anspruch zu nehmen, die uns hier bisher freundlich und hilfsbereit verweilen lassen!

So ist die Freiheit der Meere zurzeit wohl dahin!
Oder wie ein anderer festsitzender Segler sich gerade schon fragt: „Are we sailing the „square riggers“ of the future?“

Viele Grüße aus Dili, Timor-Leste und bleibt gesund!
Asha & Helge
Crew der SY Gegenwind

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