Madeira, Kurs Nord: Aufbruch von Porto Santo – 1.Tag auf See

Seeklar gestaut
Seeklar gestaut
Datum: Montag, 22. Juli 2024 – 13:00 Uhr Porto Santo Zeit
GPS-Position: N 34°23,505‘, W 018°19,218‘
Kurs 300°, Geschwindigkeit 5,8 kn, Groß im 1. Reff und Genua I gesetzt, zurückgelegte Distanz seit Porto Santo 145sm, noch zu segeln 407sm
Aktuelles Wetter: bewölkt mit zeitweise durchscheinender Sonne bei 24,7°C im Schiff, Wassertemperatur 23,3°C, Wind Nordost 4-5 Beaufort, Wellen 0,5m aus Nordost.
 
Etwas später als gedacht lösten wir gestern unsere Leinen in Porto Santo. Aber wir wollten uns nicht drängeln lassen, obwohl die Liegeplätze an einem Marinasteg sehr beliebt sind. Die letzte Dusche vor Abfahrt wollten wir noch nutzen.
Das kleine Geschwader, das mit uns aufbrechen wollte, hatte sich schon vor dem Aufbruch aufgelöst. Das erste Boot verließ pünktlich um 10:00 Uhr den Hafen, wir folgten um 11:40 Uhr und etwa eine halbe Stunde später folgte uns das dritte Boot, ein Katamaran. Vom Aufbruch der anderen beiden Boote haben wir nichts mitbekommen.
Freunde machten von unserem Aufbruch noch Fotos und winkten kräftig – wie schön so in See zu gehen.
Für uns war es gefühlt höchste Zeit weiter zu kommen, denn auf unserem Weg in den Norden droht ja schon die kommende kalte Jahreszeit. Wir wollen vorher ankommen und müssen ja auch eine Bleibe für uns DREI finden, bevor uns der Frost an Bord einholt.
Nach dem Verlassen des Hafens haben wir angefangen unsere Segel zu setzen. Das Großsegel im zweiten Reff ging als erstes hoch und als es anfing zu ziehen, rollten wir auch die Genua aus um dann den Motor abzustellen. Unser erster Kurs führte uns um den Ostzipfel von Porto Santo auf einem am Wind Kurs in Richtung 65°. Wir änderten die Segelstellungen und banden das zweite Reff aus. Dabei blieben wir erst einmal auf dem Kurs und brachten mit 5 kn Fahrt etwas Raum zwischen uns und Porto Santo. Gegen 14:00 Uhr konnten wir schließlich eine Wende fahren und dann frei von der Insel unseren Kurs von 300° Richtung Ziel anliegen. Der Katamaran, der nach uns ausgelaufen war, hatte uns eingeholt und geriet langsam außer Sicht. Wir segeln seitdem auf Backbord Bug (die Segel auf der linken/ Backbord Seite). Bei dem Wind scheint GEGENWIND sich richtig wohl zu fühlen, denn sie sprintet was das Zeug hält, so daß wir zeitweise sogar mit 7 kn vorankommen.
Für uns ist der schnelle am Wind Kurs allerdings ziemlich gewöhnungsbedürftig, denn GEGENWIND hat dabei eine Neigung von etwa 10° zur Backbord Seite und alles, inklusive uns ist dabei ständig in Versuchung auf diese Seite zu fliegen, purzeln oder beim falschen Handgriff schlichtweg dort zu landen. Auch das Schlafen ist nicht das, aus dem Passatsegeln, gewohnte hin- und her Rutschen auf der Matratze, sondern einfach ein in die Ecke sacken, wie ein fallengelassenen Mehlsack. Wir werden uns wohl daran gewöhnen und es ist ja auch erst der erste Seetag, da sind die Seebeine ja sowieso noch am Wachsen.
Viele Grüße von der GEGENWIND
Asha & Helge
Crew der SY Gegenwind
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