Deutschland – Gleich nach unserer Rückkehr

Gegenwinds Mast ist gelegt - Stefan und Asha sortieren noch die Wanten und Stagen
Gegenwinds Mast ist gelegt – Stefan und Asha sortieren noch die Wanten und Stagen

Die ersten Tage nach unserer Rückkehr waren ausgefüllt mit Besuchern an Bord und Zeit zum Klönen, denn 10 Jahre Kontakt nur über die Elektronik mußten nachgeholt werden. Nahezu jeden Tag kam Besuch bei uns an Bord vorbei und aus: „Ich wollte nur mal Hallo sagen.“ wurde meist deutlich mehr. So raste die Zeit nur so dahin. Ein ehemaliger Stegnachbar kam sogar mit Rollstuhl vorgefahren. Zum Glück spielte das Wetter bei all den Besuchen insgesamt super mit, denn in den Tagesstunden war es meist trocken, teilweise hatten wir sogar blauen Himmel und manchmal auch Sonnenschein, so daß wir im Cockpit unter der Kuchenbude (ein Zelt über dem Cockpit) gemütlich zum Klönen sitzen konnten.

Außerdem unternahmen wir den einen oder anderen Gang zum Vereinsheim der MJK, halfen dabei die Vereinsboote ins Winterlager an Land zu stellen und genossen auch hier die Gespräche.

Zusätzlich bereitete die Presse uns viel Arbeit aber ebenso viel Spaß. In den Tagen nach unserer Ankunft folgten weitere Pressetermine. Wir bekamen Besuch an Bord vom NDR mit einem Fernsehteam, klönten und machten immer wieder aufnahmen, die dann im NDR-Fernsehen, im Schleswig-Holstein Magazin am 02.Oktober 2024 ausgestrahlt wurden. Dafür das wir uns absolut nicht fotogen empfinden, hat die NDR-Crew einen super Beitrag daraus gemacht. Wir hoffen, das wir uns wiedersehen!
Und ein Hörfunkstudio durften wir besuchen. NDR 1 hatte eingeladen, um uns mit Mandy und Horst – den Morgenmoderatoren – zu präsentieren. Die Aufnahmen im Kieler Funkhaus waren echt klasse. Wir haben zusammen viel Spaß gehabt und das Studio ist schon beeindruckend. Die Sendung wurde im NDR 1 – Moin Schleswig-Holstein am Mittwoch, den 11.Oktober 2024 ausgestrahlt.
Außerdem hatten wir ein Telefoninterview für die RSH – Moin Show, die in den frühen Morgenstunden am Mittwoch, den 02. Oktober ausgestrahlt wurde.

Das war eine tolle Zeit, es gab super viel zu klönen mit der Familie, Freunden und Bekannten und den Medien, um neue Eindrücke von unserer alten Heimat zu gewinnen.

Nebenbei wurde es langsam leider immer kälter und der Kampf mit der Kälte nahm in den Morgenstunden einige Zeit in Anspruch, um die Bordwände, die Schapps und Kojen trocken zu legen. Ja, wir haben auch eine Bordheizung, so daß wir Gegenwind zumindest soweit aufheizen konnten, daß wir im Salon trotz Feuchtigkeit eine kuschelige Wärme erreichten. Eine Hanseat 70 hat halt keine nennenswerte Isolation für norddeutsche Herbst- und Winterbedingungen.   
Wir DREI sind so wie wir zurückgekommen waren also nicht wintertauglich. Damit standen jetzt die wichtigsten Dinge auf unserer Prioritäten-Liste ganz oben: Eine Wohnung für uns und ein Winterlager für Gegenwind! Zusätzlich steht auf unserer Prioritätenliste auch noch die Suche nach einem  Arbeitgeber – Deutschland ist sehr teuer.

Wir klapperten die Winterlagerplätze mit ihren Angeboten und den noch zur Verfügung stehenden freien Plätzen ab und wir erhielten zwei Wohnungsangebote.
Eine Wohnung paßte, wie die berühmte „Faust aufs Auge“, so daß wir nun eine herrliche Bleibe in Schilksee haben und das mit Blick auf die Kieler Förde. Vielen lieben Dank an unsere Vermieter!
Für Gegenwind gestaltete sich die Suche aufwendiger, denn die Möglichkeiten waren nicht so eindeutig, wie wir es erhofft hatten, doch dann kam in der letzten Minute ein Angebot, bei dem wir alles andere Umwarfen, denn das war einfach nicht zu toppen – Vielen Dank an die Hafenmeister in Schilksee und das Verständnis der Schiffswerft in Laboe.

Wir hatten angefangen Gegenwind auszuräumen und unsere neue Bleibe einzurichten, aber mit dem neuen Winterlagerplatz für Gegenwind und dem damit verbundenen, neuen, kurzfristigeren Terminen, paßten wir unseren sowieso schon strammen Plan mal wieder an. Bis zu dem Zeitpunkt hatten wir Gegenwind schon um etwas 350-400kg erleichtert. Nun legten wir spontan Gegenwinds Mast am Sonntag, den 03.November 2024 am Mastenkran in Schilksee mit Hilfe von Stefan und tags darauf verstauten wir den Mast im Mastenlager. Es war schon ein komisches Gefühl, die alten Gepflogenheiten, wie das winterliche Mast legen wieder aufzunehmen, nachdem der Mast seit Panama, also seit fast acht Jahren seinen festen Platz an Deck nicht verlassen hatte. 

Zwischen den Umzugs- und Wintervorbereitungsaktivitäten besuchten wir noch eine Jobmesse in Hamburg, bei der wir das eine oder andere interessante Gespräch führten. Wir wurden sogar teilweise durch unsere Medienauftritte erkannt. Eine erwähnenswerte Diskussion führten wir dabei mit potentiellen Arbeitgebern, die uns aus den Medien wiedererkannten. Aus den Medien war bekannt, daß wir auf der Suche nach Jobs sind, aber trotzdem traute sich kein Arbeitgeber uns zu kontaktieren, obwohl der Arbeitsmarkt Fachkräfte benötigt. – Schade, denn woher sollen wir wissen, welcher Arbeitgeber Interesse an uns hat?

Am Tag nachdem der Mast verstaut war, bekam Helge Bauchschmerzen, mit denen wir am Mittwoch, den 06. November 2024 zum Arzt gingen. Das wurde auch höchste Zeit, denn es stellte sich heraus, daß der Blinddarm so schnell wie möglich raus mußte. Das geschah dann in der folgenden Nacht und aus einer OP die eigentlich ein halbe Stunde dauern sollte, wurden vier Stunden. Jetzt geht es Helge langsam Stück für Stück wieder besser.

Viele Grüße aus Kiel
Asha & Helge
Crew der SY Gegenwind

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