Kuba in Sicht – zweiter Tag –

Datum: Mittwoch, 09.März 2016, 17:00 Uhr UTC
Position: N 21°03,4‘, W 079°32,1‘
Etmal: 123 sm, Kurs 320°, 5 kn, Genua I sehr stark eingerefft
Aktuelles Wetter: strahlender Sonnenschein, 29°C, Wind: 5 Beaufort aus Südost, See 1-1,5 m

Wir segeln entlang der Kubanischen Westküste mit einem Abstand von 5 bis 10 Seemeilen zum vorgelagerten Riff. Die Wassertiefen liegen bei 1000 bis 3000 Metern.
Den gestrigen Nachmittag konnten wir ruhig angehen, denn Wind und Wellen wurden immer schwächer, so daß wir schließlich nur mit flappenden Segeln den Motor für ein paar Stunden anschalteten.
Pünktlich um 20:10 Uhr drehte jemand einen Schalter um und innerhalb von einer halben Stunde kämpften wir mit Windstärke 6 und höher werdenden Wellen. Den Motor schalteten wir ab, borgen das Großsegel und refften das Vorsegel klein – Der Wetterbericht hatte uns ja schon vorgewarnt.
Es war eine unruhige Nacht – mal wieder im Schleudergang, obwohl wir den Schutz des Riffes in 5- 10 sm sehr nah hatten. Zusätzlich mußten ordentlich auf unseren Kurs aufpassen um dem Riff und den großen Unterschieden der Wassertiefen aus dem Weg zu gehen. Wir reden dabei von Wassertiefen zwischen 3000 und 300 Metern, denn bei jedem Unterwasserberg bilden sich unangenehme Wellen, die wir gerne vermeiden.
Da wir also mehr auf unseren Kurs achten mußten kam auch „Gustav“, unser elektrischer Autopilot (ein Tillermaster aus 1973), mal wieder zum Einsatz. Er machte seine Aufgabe prima bis in die Morgenstunden, in denen sich die Halterung verabschiedete. Die Befestigung an Gegenwinds Süllbord, im Cockpit hielt der ständigen Belastung nicht stand und brach. So mußten wir den Windpilot wieder einsetzen, das Loch ordentlich mit Tape verschießen und eine weitere Aufgabe auf unsere Arbeitsliste setzten.
Heute sind wir ein wenig erschöpft von den vergangenen Nächten in denen wir schlecht Schlaf fanden. Uns bleibt voraussichtlich noch eine weitere Nacht auf See bis wir unser Ziel erreichen werden – Laut Wetterbericht mit wenig Wind.

Viele Grüße aus der karibischen See
Asha & Helge
Crew der SY Gegenwind

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