Wir ließen die ersten Tage des neuen Jahres ruhig angehen. Bei unseren Dingifahrten in die Stadt stellten wir aber leider fest, das unser kleiner 2,3 PS Außenbordmotor immer wieder ins Stocken kam und ein paar Mal sogar ausging – vermutlich wieder ein verdreckter Vergaser. Das war es dann mit dem ruhigen Start ins neue Jahr, denn jetzt hieß es wieder einmal das Cockpit zu einer Reparaturwerkstatt umzugestalten und die Teile hervorzukramen, die wir für die Wartung des kleinen Motors brauchten.
Naja, einen Tag zögerten wir es noch hinaus, aber am Donnerstag, den 5. Januar 2017 war es dann soweit. Schweren Herzens machten wir uns an die Arbeit. Da wir das ja schon ein paar Mal gemacht hatten, rechneten wir mit einem Tag Arbeit. Der Hauptteil der Arbeit bestand eigentlich in der Einrichtung der Werkstatt in Gegenwinds Cockpit. So erhofften wir uns das, aber die Rechnung hatten wir ohne den Außenborder gemacht, dessen Teile und vor allem Schrauben in den Tropen trotz putzen und pflegen ungeniert vor sich „hingammeln“. Jetzt war es soweit, daß wir die erste Schraube nur mit Gewalt herausbekamen. Also sägten wir die Schraube ab und bohrten sie auf, um den Vergaser zu demontieren und zu reinigen – Der war auch ganz schön dreckig.
Nun aber zum Zusammenbau: In Deutschland ist das ganz einfach – man geht zum Fachhändler und besorgt sich die nötigen Ersatzteile und schon flutsch es – doch hier in Panama?
Einige Ersatzteile für den Vergaser hatten wir vorsorglich dabei, aber Schrauben sind natürlich zu vielfältig und in der Karibik nicht in jeder Form erhältlich und einen Fachhändler für unseren Außenborder in Panama zu finden ist uns bisher nicht gelungen. So paddelte Helge dann an Land um sich auf die Suche nach ein paar halbwegs passenden Ersatzschrauben zu begeben. Und tatsächlich brachte er ein paar Schrauben zum Probieren mit.
Beim Anprobieren der Schrauben mußten wir allerdings feststellen, das sie doch nicht ganz passten – Pech gehabt, denn zöllige „amerikanische“ Schrauben, wie sie in Panama zu bekommen sind, passen natürlich nicht in metrische „europäische“ Fassungen. Es halft nix, jetzt wurde gebastelt – Loch aufbohren, neues metrisches Gewinde schneiden und eine mitgebrachte deutsche Schraube aus der Ersatzteilkiste anpassen.
Nach eineinhalb Tagen war unser Außenbordmotor wieder am Dingi befestigt und lief. Die nächsten Probleme deuten sich aber schon an – und das bei einem gerade zwei Jahre alten Motor.
Jetzt sind wir auf der Suche nach einem anderen kleinen Außenborder, allerdings diesmal ein robuster Zweitakter, der in Europa nicht mehr zugelassen ist, sich aber für unsere Zwecke in den Tropen deutlich besser eignet als ein moderner Außenborder.
Viele Grüße aus dem Bocas del Toro Archipel, Panama
Asha & Helge
Crew der SY Gegenwind