Huahine gefiel uns auf den ersten Blick, ein hübsches Dorf, super Einkaufsmöglichkeiten, ein guter Dingisteg sowie eine Dusche am Dorfplatz nur 100 Meter daneben, einen Wasserhahn, an dem es Trinkwasser zu zapfen gibt, einen wenn auch etwas unbequemen Platz um die wichtigsten Dinge im Internet kostenlos zu erledigen und außerdem sind die Polynesier auch hier wieder super freundlich. Die Masse der Charterboote und anderen Touristen, die hier ständig an uns vorbei ziehen, sind noch erträglich für uns.
Von anderen Seglern und herumlaufenden Touristen (natürlich Amerikaner) hörten wir allerdings Kommentare wie: “Die haben hier ja keine Willkommenskultur!“ – Daran sind wohl die alten Bücher der früheren Seefahrer und Entdecker schuld, die von einem herzlichen Willkommen geschrieben hatten.
Wir finden allerdings, das nicht jeder Einheimische für ein paar lumpige US-Dollar gleich einen Freudentanz aufführen muß, nur weil hier hunderte von Touristen die Insel platttreten und ohne zu fragen eine Forderung nach der Anderen kundtun – dafür gibt es ja schließlich Adventuretouren, Hotels und andere Bespaßungsunternehmen die gerne US-Dollar nehmen. Zu Hause möchte ja schließlich auch nicht jeder von Horden vorbeiziehender Touristen wie die Affen im Zoo zu Kunststückchen aufgefordert werden.
Nachdem wir uns so einen Überblick über unseren jetzigen Aufenthaltsort gemacht hatten, stand erst einmal die Reparatur unserer Entsalzungsanlage an. Das blieb leider bisher erfolglos. Zum Frustabbau gab es einen etwas ausgedehnteren Spaziergang. Dann war Schluß mit irgendwelchen Unternehmungen und Aktivitäten, denn es begann zu regnen und auch der Wind frischte auf gute 5-7 Beaufort auf. Gegenwind zerrte an ihrer Ankerkette und wir blieben an Bord, denn unser Dingi hätte bei den Windverhältnissen wohl abgehoben. Da es allerdings keine Flügel hat und also nicht zum Fliegen geeignet ist, erlebten wir das Schauspiel vom Salon aus. Die Luft war tagsüber stickig, feucht warm, wie in einer Dampfsauna, während es nachts zum Glück gut abkühlte – unsere Motivation sank ins Tatenlose. Ab und an blickten wir mal aus dem Schiebeluk oder wenn der Schauer gerade Mal wieder zum Nieselregen geworden war, schauten wir mal an Deck nach dem Rechten. Einer dieser Regenschauer hätte in Deutschland vermutlich Keller unter Wasser gesetzt und Flüsse über die Ufer steigen lassen. Dieses Wetter dauerte hier dann allerdings insgesamt eine Woche. Am Montag, den 24.09.2018 begaben wir uns dann erstmals wieder zu Entdeckungstouren an Land. Hier war das Wasser bis auf ein paar Pfützen schon wieder verdunstet.
Viele Grüße aus Huahine, Gesellschaftsinseln, Französisch Polynesien
Asha & Helge
Crew der SY Gegenwind