Australien: Von Cairns nach Low Island

Mangroveninsel als Schutz gegen Wind und Wellen
Mangroveninsel als Schutz gegen Wind und Wellen

Datum: Dienstag, 19. November 2019 – 16:00 Uhr Ortszeit
GPS-Position: S 16°22,901‘, E 145°33,827‘,Wassertiefe 6,5m
Kurs: Nord, entlang der Australischen Küste von Queensland.
Tagesfahrt unter Motor, Tagesdistanz 38 sm, weiter geht es wieder mit Tagesetappen innerhalb des Great Barrier Reefs, noch gute 400sm nach Norden.
Aktuelles Wetter: strahlender Sonnenschein, bei 32,2°C im Schiff, an Deck und im Cockpit verbrennen wir uns ohne Schuhe mal wieder fast die Füße, Wassertemperatur 27,5°C, Wind 2 Beaufort aus Nordost über Ost bis Südost drehend, See kleiner als 0,5m.

Heute sind wir wieder in See gestochen. Auf zur Low Island unter Motor. Wir hatten gehofft, daß wir langsam wieder Segelwind bekommen, aber dafür sind wir wohl schon sehr spät dran in der Saison. Das ist aber immer noch besser als zu viel Wind mit einem ständigen Kampf. Dafür wird es inzwischen gefühlt immer wärmer.
Heute hat Gustav, unser elektrischer Autopilot (Modell: Tillermaster aus dem Jahr 1973) sich über die Temperatur massiv beschwert. Normalerweise gibt er sich ja mit nassen, kühlenden Umschlägen zufrieden um seinen Dienst zu verrichten und Gegenwind auf Kurs zu halten aber heute mußten wir ihm zusätzlich eine schattenspendende Plane aufspannen.

Die Low Island erreichten wir um kurz nach 14:00Uhr. Die Insel bietet uns ein bildschönes Panorama mit einer Strandinsel inclusive Leuchtturm und Sonnenschirmen für die Touristen auf der einen Seite und auf der anderen Seite als Schutz gegen Wind und Wellen, eine Mangroveninsel. Die anlaufenden Wellen durchspülen den Mangrovenwald, der mitten im Wasser zu stehen scheint, um dann einfach zu verschwinden.
Bei unserem Anlaufmanöver an eine der öffentlichen Mooringbojen wurden wir auch gleich ganz aufgeregt begrüßt. Ein kleiner Hai schwamm mehrere Kreise um uns herum und schaute sich seine neuen Gäste sehr neugierig an, während ein Vogel unser Mooringboje als Sitzplatz einnahm.

Unser Highlight war heute allerdings ein UKW-Funkgespräch, denn als wir aus Cairns ausliefen sahen wir auf unserem AIS (ein Gerät mit wir andere in der Umgebung befindliche Schiffe identifizieren können und auch von anderen Schiffen erkannt werden) ein Signal von einem uns seit drei Jahren bekannten australischen Schiff, das nach Cairns einlaufen wollte. Wir hatten uns das erste Mal vor der Karibikinsel Providencia getroffen und anschließend eine Zeitlang in Panama, Bocas del Torro die Ankerplätze miteinander geteilt und dabei eine gesellige Zeit miteinander verbracht, bevor sich unsere Routen trennten. Wir wußten schon, das sie jetzt in der Nähe waren und hatten auf ein Wiedersehen gehofft aber das Wetter bietet halt jetzt gute Chancen weiterzukommen und das müssen sie genauso wie wir nutzen. Aber wer weiß wo und wie sich unsere Wege wieder kreuzen? Bisher waren unsere Versuche einander zu treffen immer wieder gescheitert: das erste Mal in Französisch Polynesien, dann in Fidschi sowie in Neukaledonien und nun auch hier in ihrer Heimat, in Australien. Auch das hat wieder nicht geklappt, wenn auch nur um ein paar Stunden. Das Wetter gibt auf dem Wasser halt den Takt an und das ziemlich rücksichtslos!

Viele Grüße von Low Island, Australien
Asha & Helge
Crew der SY Gegenwind

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