Datum: Freitag, 20. Juli 2018
GPS-Position: S 16°03,609‘, W 145°37,193‘
Wir liegen im Fakarava- Atoll vor dem Ort Rotoava auf 10,7m Wassertiefe vor Anker.
Aktuelles Wetter: teilweise bedeckter Himmel, Regenschauer bei 29,2°C im Schiff, Wassertemperatur 26,9°C, Wind wechselhaft 3-5 Beaufort aus Ost.
Wir hatten schon mal den Plan Fakarava langsam zu verlassen. Am Freitag, den 06. Juli 2018 holten wir deswegen unseren Anker vor dem Ort Rotoava ein und motorten zehn Seemeilen nach Süden um vor dem Pakota Yachtclub zu ankern und das dort vorhandene Internet, das sogar bis auf den Ankerplatz reichen sollte zu nutzen. Wir fanden sogar eine frei Mooringboje (Position: S16° 13,543‘ W145° 33,442‘) an der wir festmachen konnten und das Internet funktionierte wirklich auch an Bord. Natürlich nicht grenzenlos aber doch so gut, das wir tatsächlich mal wieder nach Deutschland „Skypen“ konnten (natürlich ohne Bild und leider nur viel zu wenige enge Freunde).
Anschließend ging es weiter und wir folgten dem ausgetonnten Fahrwasser zum Südpaß, an dem wir vor dem Motu Tamakohua am Samstag dem 07.Juli 2018 auf Position S16°30,375‘ W145° 27,445‘ auf 14,4 Meter Wassertiefe ankerten. Die Nacht war ziemlich unruhig, denn unsere Ankerkette hatte sich mit einigen Korallenblöcken angelegt und rasselte wie ein Geist durch die Nacht – der Wind hatte mal wieder ungünstig gedreht.
Am kommenden Morgen guckten wir abermals entsetzt auf das Wetter und den letzten Wetterbericht: Die nächste Planänderung stand an und wir strichen unsere Weiterfahrt nach Tahiti!
Anstatt also entspannt im Paß und Drumherum ein wenig zu Schnorcheln, sprangen wir jetzt schnell ins Wasser und schnorchelten zum Riff um wenigstens einen kurzen Blick darauf zu erhaschen – Unter uns schwammen ein paar große Haie, wir erblickten einen Rochen, sahen ein paar hübsch schillernde Korallen, ein paar Fische beim Leichen oder Grasen am Meeresboden und bizarre Korallenformationen, die allerdings nicht blühten – schade, das uns das Wetter drängelte.
Nachdem wir uns abgetrocknet hatten, beschlossen wir ein paar Seemeilen weiter zu fahren um eine geschützte Ecke aufzusuchen. Der Wetterbericht versprach ein paar ungemütliche Tage mit Regen, viel Wind und hohen Wellen auf See.
Unser Unterschlupf vor dem Motu Hiriva auf Position S16° 27,060‘ W145° 37,161‘ bot uns guten Schutz und einen hübschen Strand. Außerdem trafen wir auf ein deutsches Seglerpaar, das uns schon mit dem Ausspruch begrüßt hatte: „Wir lesen Euren Blog!“ – Wenn das nicht ein Anlaß ist sich kennenzulernen!?
Am folgenden Tag kam dann das schlechte Wetter, es schauerte, der Wind bließ uns um die Ohren und der Himmel war grau in grau. Aus diesem Inferno schossen sieben oder acht Yachten auf unsern Ankerplatz zu, die sich bei der, so klang es über Funk, „unvorhergesehenen“ Wetterverschlechterung nun auch einen geschützten Platz suchten. Sie kamen vom Paßschnorcheln und Tauchen, dem Ort den wir aufgrund unserer Wettereinschätzung am Vortag verlassen hatten. Es waren alles große Familienschiffe, die nahezu ohne Sicht durch das Atoll kurvten und dem nicht kartographierten, wenn auch gekennzeichneten Fahrwasser folgten – welch ein Leichtsinn*.
Nach ein paar Tagen verließen wir unseren malerischen Unterschlupf und fuhren zurück nach Rotoava dem Hauptort, denn das Wetter zeigte sich sehr instabil und wir mögen weder Flaute noch Starkwind zum Segeln. Außerdem mußten wir uns um frisches Trinkwasser und ein paar frische Lebensmittel kümmern, denn so viel Zeit ohne neue Versorgung hatten wir vorab nicht geplant.
*Achtung bei den Fahrten durch das Atoll, denn auch innerhalb der Fahrwasser erspähten wir kleine Korallenblöcke (Durchmesser 2-3 Meter), die bis kurz unter die Wasseroberfläche reichten und weder auf unseren Seekarten abgebildet, noch auf Satellitenfotos erkennbar und bei schlechter Sicht sowie bei Sonne von vorne überhaupt nicht sichtbar waren.
Viele Grüße aus Fakarava, Tuamotos, Französisch Polynesien
Asha & Helge
Crew der SY Gegenwind