Osttimor – Der Corona- Wahnsinn: Negative Schwingungen

Lockdown, Lenzen und Bruch
Lockdown, Lenzen und Bruch

Der Wurm steckt in diesen Zeiten oder geht es einfach nur bergab?

Zuerst sind wir Wochenlang durch Wind und Wellen an Bord festgehalten worden aber seit ca. zwei Wochen hat sich das Wetter beruhigt, die Brandung ist an unserem Anlandestrand bei der Policia Maritim meist zahm und der Wind so, daß wir recht ordentlich paddeln können. Einen deutschen Stammtisch konnten wir Anfang des Monats sogar auch noch genießen.
Seit gut eineinhalb Wochen stecken wir hier allerdings in einem Lockdown und es heißt wieder zu Hause bleiben! Natürlich darf man hier das Notwendige wie Einkaufen, Arztbesuche und wie es so schön heißt, die systemrelevanten Dinge verrichten. Aber für uns bedeutet es, wir sitzen wieder an Bord fest und ja, langsam wird unser Heim dabei für uns immer anstrengender. Helge vergleicht es mit einer langen Krankheit – nur Sitzen oder Liegen, vielleicht am Naviplatz oder vor dem Herd mal stehen. Irgendwann wird das Ganze aber echt zu viel.

Das Corona- Virus hat es jetzt geschafft die Inselgrenze zwischen Timor-Leste und dem indonesischen Westtimor zu überwinden und breitet sich nun langsam aus. Bisher haben die Behörden die Fälle noch im Blick und können sie nachvollziehen und isolieren. Stand heute (23.03.2021) hat Timor-Leste 227 aktive Fälle, allerdings keine Toten oder schwer Erkrankten.

So tragen wir hier bei unseren Einkaufstouren an Land nun auch Maske, waschen vermehrt unsere Hände und halten Abstand. Bei den meisten Supermärkten wird beim Betreten inzwischen die Temperatur gemessen und an den Kassen nach beinahe jedem Kunden Desinfektionsspray verwendet.

Dili, die Hauptstadt ist ein Hotspot und so ist ein Sicherheitsbereich um die Stadt eingerichtet worden, den man nur mit Genehmigung und PCR-Test verlassen oder betreten darf. Das hat irgendwie zur Folge, daß die Marktstände deutlich weniger lokales Obst und Gemüse anbieten und das auch noch zu höheren Preisen. Anders herum wird das Umland auch schlechter mit Importgütern aus dem Schiffsfrachtverkehr, der über die Hauptstadt ins Land kommt, versorgt. Die Supermarktregale sind sowieso schon in den letzten Wochen auch hier in Dili etwas leerer oder lückenhafter ausgestattet. Seitdem Lockdown hat nun auch unsere Trinkwassermarke im Supermarkt keinen Nachschub mehr bekommen, da sie außerhalb des Sicherheitsbereichs abgefüllt wird. So mußten wir uns letzten Donnerstag, den 19. März 2021 einen neuen 20 Liter Kanister einer anderen Marke, die in Dili selbst abgefüllt wird, besorgen.

Bei dem ganzen Geschehen hofft man die ansteigende Zahl an Fällen in den kommenden Wochen wieder in den Griff zu bekommen. Übrigens alle unsere einheimischen Freunde haben Angst um uns, denn für hiesige Altersverhältnisse, das Durchschnittsalter liegt bei 19 Jahren, sind wir ja schon fast Methusalems.

Nun aber zu unserem eigentlichen Problem: Unser Motor bereitet uns sorgen. Wir nutzen den Motor hier immer wieder um unsere Batterien zu laden wenn Wind und Sonne nicht ausreichen. Und so ließen wir den Motor auch am Dienstag, den 23. Februar 2021 laufen, bis wir von einem komischen Geräusch alarmiert in den Motorraum hineinschauten und einen ordentlichen Wasserstrahl aus dem Auspuffkrümmer kommen sahen. Wir stellen den Motor ab. Der Wasserstrahl hörte auf aber die Bilge war bis kurz unter die Bodenbretter geflutet. Mit unserer Standardlenzpumpe fingen wir an das Wasser wieder außenbords zu befördern, bis zu einem unschönen Knacken aus der Pumpe – dann war es das mit dem Pumpen. Zum Glück haben wir noch zwei weitere Pumpen und so beförderten wir das Wasser mit der großen Pumpe nach draußen. Es stehen halt dringend mal wieder Wartungsarbeiten an, für die wir hier einfach keine Möglichkeiten haben.

Nun war erst einmal Frust angesagt, bevor es an die erste Analyse ging.     

Viele Grüße aus Dili, Timor-Leste und bleibt gesund!
Asha & Helge
Crew der SY Gegenwind

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