Mit dem Erkunden unserer Umgebung haben wir uns diesmal etwas schwer getan. Nachdem unsere Erkältungen abgeklungen waren, stand der Wüstenwind vor der Tür und verhüllte alles in eine dicke feine Staubschicht. Sand kroch in Mund, Nase und Augen und in jede Ritze von GEGENWIND. Die Luftfeuchtigkeit fiel dabei auf etwa 20%, so daß sogar frisches Brot, das nicht in Plastik verpackt war, in wenigen Stunden steinhart wurde. Es war warm dabei, 35°C waren jetzt normal und auch die Nächte spielten mit dem Thermometer ein selbst für uns ungewöhnliches Spiel. Abends gegen 23:00 Uhr zeigte das Quecksilber nur 29°C, kletterte dann aber während der Dunkelheit, in der eigentlich alles abkühlen sollte, auf 31°C nachts um 02:00 Uhr. Unter diesen Bedingungen hatten wir wenig Spaß, uns auf der Insel ernsthaft umzusehen. So versuchten wir schwitzend unsere Zukunftspläne am Laptop, unter Deck, weiter zu schmieden, während wir hauptsächlich durch den kleinen gemütlichen Ort tingelten, nur um zum Einkaufen einen Supermarkt aufzusuchen.
Ein paar Spaziergänge führten uns dann aber trotzdem auf die direkten, umliegenden Anhöhen. Sobald wir die Ortschaft mit den schattenspendenden Häusern verließen, brannte die Sonne unerbittlich auf uns ein. Es gibt hier keine schattenspenden Bäume oder Palmen, denn die Wasserversorgung der Insel erfolgt zu 100% über Seewasserentsalzung und damit steht für schönes Grün nur ein sehr geringer Teil zur Verfügung, zumal sogar immer wieder Versorgungsengpässe durch Leitungsprobleme auftreten.
So ist auch die Landschaft fast ausschließlich braun, geprägt von Steinen und Sand. Die Kombination von Sonne, fehlendem Grün, dafür aber braunem Stein- und Sandboden sorgte im Tagesverlauf zu dem Gefühl, das wir unsere kleinen Spaziergänge wie in einem Backofen mit Ober- und Unterhitze unternahmen. Naja, es hat sich aber trotzdem gelohnt, denn die Aussicht von den Anhöhen bot einen wirklich interessanten Anblick, wie auf eine braune Wüste mitten im blauen Atlantik. Schaut doch einfach mal in unser Fotoalbum.
Viele Grüße aus Gran Tarajal, Fuerteventura
Asha & Helge
Crew der SY Gegenwind