Am Mitwoch den 03. Juni 2015 verließen wir Bequia.
Wir paßten natürlich wieder einen Tag mit weniger Wind und Wellen ab und segelten mit dem zweiten Reff im Großsegel und unserem kleinen Vorsegel 20 Seemeilen weiter nach Süden. Am Südostzipfel Bequias kamen wir an einem gestrandeten Schiff vorbei, diesmal war es ein großes Fracht- oder Fischereischiff das richtig hoch auf dem Strand lag – im Gegensatz zu Ostsee gehören die Wracks hier zum Alltag.
Nach vier Stunden beendeten wir unsere Segeltour schon wieder. In der Charleston Bay vor der Insel Canouan fiel unser Anker um 14:50 Uhr in türkisfarbenem, glasklarem Wasser auf 3,5 m Tiefe, bei der wir uns den Meeresboden mitsamt unserem Ankergeschirr von Deck aus ansehen konnten. Natürlich waren wir wieder einmal in der Mittagssonne unterwegs, so daß wir uns für den Rest des Tages erschöpft in den Schatten verkrochen und uns erst einmal erholten. Das Erholen von der Sonne und den Anstrengungen des Tages nehmen inzwischen einen großen Teil unserer Zeit in Anspruch. An uns rinnt der Schweiß schon nach kurzen Arbeiten nur so herunter, so daß wir beim startklar machen unseres Beibootes für den Landgang uns vermutlich genauso fühlen wie ein Marathonläufer bei Kilometer 35. Neuen Antrieb bring uns allerdings ein Sprung ins 28°C kühle türkisblaue Badewasser.
Wir unternahmen natürlich auch einen kleinen Inselrundgang bei immerhin nur 33-34°C im windigen Schatten und konnten die Riffpassagen auf der Ostseite der Insel und unsere Ankerbucht auf der Westseite in den schönsten Türkisfarben bewundern – jetzt haben wir mit eigenen Augen gesehen das Postkartenfotos mit solch kitschigen Farben tatsächlich der Realität entstammen.
Übrigens: Canouan ist Teil der Grenadines und es leben weniger als 2000 Menschen hier. Die Insel behauptet sich überwiegend durch Luxustourismus.
Vergangenen Sonntag kam Wilhelm der Fischer bei uns längsseits, um Fisch zu verkaufen. Wir dachten schon er käme nicht mehr, da er uns das schon vor ein paar Tagen versprach, aber nun haben wir frisch gefangenen „Red Snapper“ zum Mittag!
Viele Grüße aus Canouan, Saint Vincent and the Grenadines
Asha & Helge
Crew der SY Gegenwind