Kuba – Die Folgen eines Waschtages

Prüfungsgegenstand wurde verspeist

Prüfungsgegenstand wurde verspeist

Eine große Wäsche kann schon mal Folgen haben. So gab es für uns nicht nur saubere Wäsche sondern auch neue Bekanntschaften.
Asha lernte im Waschcenter eine nette, hilfsbereite Lehrerin der Universität Cienfuegos kennen. Sie sprach Englisch und konnte somit im Waschcenter prima übersetzen und mit einer angeregten Unterhaltung wurde auch die Wartezeit kurzweilig. Was für ein Glück das die Waschmaschine der Lehrerin gerade defekt war. So wurden auch die Kontaktdaten ausgetauscht und Asha schlug ein Wiedertreffen vor.
Für ein Treffen mit uns wollte die Lehrerin ein paar Studenten einladen und dazu bedurftes es der Absprache mit dem Direktor und ein paar Telefonate mit uns. Die Telefonate waren für uns eine ganz neue und doch alte Erfahrung, denn wir nutzen das hiesige Telefonsystem. Wie vor 25 Jahren vereinbarte Asha unsere Telefontermine vorab, damit wir dann entsprechend einen Münzfernsprecher am Straßenrand aufsuchen konnten. Diese Telefonzellen stehen hier überall am Straßenrand und werden auch sehr stark genutzt. Der Preis für ein Ortsgespräch betrug umgerechnet 0,01 €.
Da wir das Universitätsgelände als Universitätsfremde nicht betreten durften wurde für Dienstag, den 05 April 2016 um 08:30 Uhr ein Treffen vor dem Eingang des örtlichen Stadiums direkt neben der Universität vereinbart.
Und so trudelten mehrere Lehrer, teilweise mit Familie sowie fünfzig Studenten der Sprachwissenschaften verschiedener Semester nach und nach ein. Nach den ersten vorsichtigen Worten stiegen wir gemeinsam in einen Bus, der uns zu einem Ausflug in den 20 km entfernten Botanischen Garten führte.
Die Studenten probierten an uns ihre Sprachkenntnisse in Englisch, in zaghaftem Deutsch und ein wenig Französisch aus, während wir etwas über die Pflanzenwelt im Botanischen Garten und über den studentischen Alltag in Kuba erfuhren. Der Höhepunkt für die Studenten des ersten Semesters war ein Sprachexamen zum Thema backen und kochen. Das Ganze fand natürlich unter Palmen statt. Erschwerend zum Examen kam unsere Beteiligung hinzu, das dann aber erfolgreich in einem leckeren Schlemmen endete, denn das Examensthema wurde an mitgebrachten Köstlichkeiten der heimischen Küche praktiziert. So erklärten die Studenten die Eigenheiten und die Rezepte ihrer mitgebrachten Speisen und Getränke. Es gab Reis- und Nudelgerichte, süße Kuchen und Fruchtsäfte in verschiedenen Varianten und zum Essen ausreichend für alle. Übrigens waren nicht alle Speisen ganz selbst gemacht, denn genau wie in anderen Ländern muß auch hier die Mama oder sogar ein Einkaufsladen schon mal aushelfen.
In den frühen Nachmittagsstunden brachte der Bus uns alle wieder zurück in die Stadt.
So lernten wir ein wenig mehr über den Alltag Kubas und die Studenten und Lehrer nutzten die Chance den praktischen Umgang mit Fremdsprachen auszuprobieren. Das ist im normalen Leben nicht so einfach, denn wer keinen gewerblichen Umgang mit Touristen hat, für den sind Straßenkontakte schwer. Vor allem für junge Mädchen und Frauen führt das einfache Straßengespräch mit Touristen schnell zum gesellschaftlichen Stempel „Leichtes Mädchen“.

Viele Grüße aus Cienfuegos, Kuba
Asha & Helge
Crew der SY Gegenwind

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