Datum: Dienstag, 10.Mai 2016, 21:00 Uhr UTC
Position: N 18°27,7‘, W 077°56,4‘ (Ankerplatz in der Montego Bay, Jamaika)
Etmal: 283 sm von Cienfuegos, Kuba bis zur Montego Bay, Jamaika. Wir liegen entspannt am Ankerplatz
Aktuelles Wetter: Regenschauer, 32°C, feucht warme Luft, Wind: 3 Beaufort aus Ost, das Wasser ist klar bei 28,5°C
Am Montag den 09. Mai 2015 waren wir wieder voll in unserer Segelroutine drin. Helge wachte in die Abendstunden hinein und Asha übernahm in der Nacht gegen 03:00 Uhr (Ortszeit) die Wache in die Morgenstunden hinein.
Der Schlaf wurde in der Nacht immer unruhiger. Der Wind kam ungünstig schräg von vorn und so mußten wir gegen fünf Windstärken und 1,5 m Welle ankämpfen. Selbst die Hosen verrutschten im Schlaf und drehten sich von vorn nach hinten.
Gegenwind machte immer wieder Bocksprünge über die Wellen, so daß sie sich so kräftig schüttelte, das ihre Schapps (Schränke) aufgingen und sogar der Salontisch hoch sprang. Das ist ganz normales Karibikwetter nur leider diesmal nicht wie gewohnt von achtern (hinten) sondern schräg von vorne – was für ein Unterschied. Der Herd blieb bei dem gehoppse kalt, und selbst auf unseren morgendlichen Tee verzichteten wir, denn den hätten wir sowieso nicht in die Tassen bekommen ohne uns zu verbrühen. Alle Küchenarbeit wurde auf ein Minimum reduziert und nur ein paar vorbereitete Dinge aus dem Kühlschrank, wie Kartoffeln, Eier, Obst und ein wenig Brot mußten dran glauben. Zur Küchenarbeit schnallten wir uns vor der Küche fest, damit wir nicht durch den ganzen Salon fielen.
Am Nachmittag gegen 15:00 Uhr Kubazeit = 14:00 Uhr Jamaikazeit hatte das Ganze ein Ende und wir warfen in der Montego Bay auf Jamaika unseren Anker.
Nun begann der Streß: Wir wurden nach unserer Anmeldung per Funk vom Hafenmeister aufgefordert per Dingi an Land zu kommen und einzuklarieren. Wie schade, denn wir hatten gehofft dazu mit Gegenwind an den Steg zu fahren oder einen Besuch der Offiziellen zu erwarten – aber so war es nicht. Also Dingi auspacken, aufpumpen, zu Wasser lassen, Außenborder fertig machen, noch etwas essen und schnell an Land, denn wir wollten die Einklarierung vor 17:00 Uhr (Jamaikazeit) abgeschlossen haben, um eine sogenannte „Over-time“ Gebühr (für Spätschicht- und Wochenendarbeitszeit) zu vermeiden.
Und – es hat geklappt: Das letzte Dokument wurde um 17:00 Uhr abgestempelt!
Viele Grüße aus der Montego Bay, Jamaika
Asha & Helge
Crew der SY Gegenwind