Karneval mit krönendem Abschluß – Teil 1: Blöd gelaufen

Ankunft eine Yachtflotille vom kolumbianischen Festland

Ankunft eine Yachtflotille vom kolumbianischen Festland

Auf unserer so beschaulichen, ruhigen Insel Providencia war es aus mit der Ruhe. Vom 21.bis zum 25. Juni 2016 waren die „tollen Tage“ angesagt – Karneval. Anders als in Deutschland findet der Karneval hier in der Karibik über das Jahr verteilt statt und jede Insel hat Ihren eigenen Termin dafür, so daß man von einem Karnevalfest zum nächsten die Inseln hintereinander abreisen kann.
Auf Providencia stand der Karneval dieses Jahr ganz im Zeichen der karibischen Schönheiten!
Die Auftaktveranstaltungen am Dienstag, den 21. Juni 2016 verpaßten wir leider, da der Wind unser Dingi am Nachmittag in einer Bö umschlug und wir danach mit der Rettung des Motors beschäftigt waren (siehe „Gewitter und fliegendes Dingi„).
Und so stürzten wir uns am folgenden Tag ins Getümmel – eigentlich war es wie jeden Tag, nur die Hauptstraße war bunter geschmückt und eine Bühne war aufgebaut. Laut Programmblatt sollten heute eine Presserunde, ein Festplatzbesuch, ein Museumsbesuch sowie eine Lärmnacht stattfinden. So richtig konnten wir mit diesen Programmpunkten nichts anfangen. Aber was soll‘s – andere Länder andere Sitten. Da also bei unserem Anlanden nichts los war, zogen wir zu unserem Eisladen.
Auf einmal verstanden wir das Karnevalprogramm: Es drehte sich ja alles um die karibischen Schönheiten, also war es doch natürlich, das diese Schönheiten dem Programm folgten. Sie, Miss Guayana, Miss Providencia, Miss Nicaragua, Miss Dominikanische Republik, Miss Panama, Miss Jamaika, Miss Belize, Miss Trinidad Tobago, Miss Costa Rica, Miss San Andrés, kamen gerade aus dem Museum. Jede Miss wurde von einem schicken jungen Soldaten im „großen Diener“ galant zu ihrem Bus geleitet. Ein toller Job für die Soldaten – zum Beneiden (Kommentar Helge)!
Aus dem Bus heraus winkten die Miss uns noch zu und dann waren sie weg. So zogen wir weiter, besorgten unser Eis und kehrten zum Dingi-Steg zurück. Jetzt war Leben in der Stadt, Futterbuden waren aufgebaut und auf der Bühne fing die Musik an zu dudeln. Als wir am Dingi- Steg ankamen wurden wir allerdings schon aufgeregt von einem unserer Nachbarn gesucht, denn ein neu angekommenes Schiff hatte zu dicht bei uns geankert und dabei unseren Hauptanker ausgegraben – so ‘n Schiet!
Zum Karneval kam ein Geschwader von elf Yachten extra vom kolumbianischen Festland angesegelt und füllte nun den Ankerplatz. Ausgerechnet eine Schulyacht der kolumbianischen Marine hatte unseren Anker ausgegraben und die Jungs, beziehungsweise die einsame Ankerwache wußte nicht wie er sich verhalten sollte.
So sorgte die kolumbianische Marine dafür, daß es für uns keine Leckerei an Land, sondern eine eilige Fahrt zurück zu Gegenwind gab. Glücklicherweise lagen wir an zwei Ankern, da der Ankergrund nicht so toll ist. Da es natürlich kurz vor Dunkelwerden war, mußten wir jetzt schnell handeln. Wir nahmen beide Anker auf und brachten sie neu aus. So gerade vor der völligen Dunkelheit war das erledigt und die Anker hielten wieder. Auch diesmal waren mehrere Nachbarn aus verschiedenen Nationen bereit zum Helfen!
Zum Abschluß des Tages besuchten wir noch einen Nachbarn, der uns zum Abendessen eingeladen hatte und überließen die Karneval- Lärmnacht den Anderen.

Viele Grüße aus der Bahia Santa Catalina, Providencia (Kolumbien)
Asha & Helge
Crew der SY Gegenwind

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