Am Samstag, den 17. Dezember 2016 verholten wir Gegenwind von ihrem Ankerplatz vor Bocas Stadt an einen Stegliegeplatz in die Bocas Marina. Eigentlich wollten wir die Bocas Region vor den Feiertagen verlassen haben, aber meistens kommt es anders als man denkt – das ergeht übrigens den meisten Langfahrtenseglern so. Diesmal war es das Wetter, das unsere Pläne letztendlich über den Haufen geschmissen hatte.
So beschlossen wir also, noch einmal von hier aus mit dem Bus nach Panama City zu fahren, um ein paar Dinge zu erledigen. Die Busfahrt in der Samstagnacht, Tagestickets waren ausverkauft, wollen wir auch gar nicht weiter beschreiben, denn sie war genauso wie beim letzten Mal und wir froren wie beim letzten Mal trotz Winterkleidung wieder ordentlich.
Auch Panama City war diesmal völlig unspektakulär: Wir verbrachten viel Zeit mit Arztbesuchen: Helges nun schon über fünf Monate andauernde Diarrhoe mußte weiterbehandelt werden und für Asha standen Routineuntersuchungen an. Zusätzlich holten wir bei der Deutschen Botschaft Helges neuen Reisepaß ab – jetzt steht in Helges Reisepaß als Wohnort „Bocas del Toro“ – und eigentlich planten wir einen Tag für Museumsbesuche ein. Die mußten wir allerdings streichen, denn unser Tablet-PC gab – „welch riesen Glück“ – in Panama City den Geist auf, so daß wir unseren Museumstag auf der Suche nach einem neuen Tablet-PC durch Pilgergänge in die verschiedenen Shopping Malls ersetzten. Nach langem Suchen stellte sich dann aber der Erfolg ein. In Bocas wäre das wohl nix geworden.
Am 23. Dezember 2016, rechtzeitig vor Heiligabend kehrten wir mit dem Nachtbus aus Panama City zurück. Natürlich hatte Helge sich, wie viele andere, die diese Bustour unternehmen, eine kleine Erkältung mitgebracht – laut Aussagen von Rucksacktouristen soll dies ja der kälteste Bus in Mittelamerika sein.
Heiligabend verließen wir die Marina wieder, um auf unseren Ankerplatz vor Bocas Stadt zurückzukehren, denn die Sandfliegen in der Marina hatten uns am Vorabend über die Maßen mit ihren Bissen gequält, so daß mal wieder nur eine Antihistamintablette gegen das Jucken half.
Um die Mittagszeit lagen wir dann wieder vor Anker und Asha bereitete die ersten Teile von unserem Weihnachtsschmaus vor, während Helge Gegenwind aufklarte und unser Dingi in Wasser brachte. Dann zog es uns noch einmal in die Stadt zum Einkaufen und zum Weihnachtseisessen, bevor wir an Bord zurückkehrten.
Jetzt ging es an den Endspurt für das Heiligabendessen: Asha bereitete ein leckeres Menü mit gefüllten Tintenfischtuben als Vorspeise und einem Rinderstek mit gefüllten Kartoffelknödeln und Gemüse als Hauptgang.
Um Mitternacht erleuchtete Weihnachtsfeuerwerk Bocas Stadt.
Für den ersten Weihnachtsfeiertag hatten wir eine Einladung zum Potluck in der Bocas Marina. Und so bereitete Asha Kaiserschmarren als unseren Beitrag und wir fuhren am frühen Nachmittag zu dem geselligen Beisammensein. Die Marina steuerte Rosmarinkartoffeln und einen Braten bei und bei reger Beteiligung konnten wir den Nachmittag mit Schlemmerei und Klönschnack verbringen, bis gegen 16:00 Uhr die Sandfliegen die Gesellschaft auflösten.
Den zweiten Weihnachtsfeiertag gibt es hier nicht.
Viele Grüße aus dem Bocas del Toro Archipel, Panama
Asha & Helge
Crew der SY Gegenwind