Von Ecuador nach Französisch Polynesien – 10. Tag – Ozeanseglerlatain

Datum: Mittwoch, 20.September 2017, 13:00 Uhr Ortszeit (Ecuador)
GPS-Position: S 03°50,940‘, W 096°30,549‘
Kurs 260°, Geschwindigkeit 4,5 kn, Großsegel im 3. Reff und Genua III auf ¼ verkleinert, Etmal 118sm, 1029sm seit Auslaufen aus Bahia de Caraquez, Ecuador und noch 2539sm zu segeln
Aktuelles Wetter: teilweise bedeckt, Windfelder mit starkem Wind ziehen durch, bei 22,9°C im Schiff, Wassertemperatur 19°C, Wind 4-5 Beaufort aus Südsüdost, wir segeln mit halbem Wind (Wind von der Seite), Wellen 1,5m aus Südsüdost ziemlich konfus

Wir finden nicht die gewünschte Ruhe, denn Windfelder mit starkem Wind ziehen immer wieder durch, so daß wir Tag und Nacht unzählige Male unser Vorsegel aus- und wieder einreffen (vergrößern/ verkleinern). Dabei werden natürlich auch die Wellen mal höher und konfuser um sich dann wieder etwas zu beruhigen. Diese Windfelder sind fast so wie die Regenreichen Squalls auf dem Atlantik oder in der Karibik nur ohne Regen.

Zur Abwechslung mal was zu unserer Segelei. So manch ein Ostseesegler wundert sich bestimmt, das wir bei vier Beaufort das Großsegel schon im dritten Reff fahren und unser Vorsegel verkleinert haben. Auf der Ostsee für einen Tagestörn wäre uns das bestimmt nicht passiert, denn da hat man Spaß an Spritzwasser, Schräglage und noch einen halben Knoten mehr Geschwindigkeit. Wir haben inzwischen lange hin- und her probiert aber uns ist beim Ozeansegeln der Lebensraum wichtiger als irgendwelche tollen kurzzeitigen, anstrengenden Segelstunden. Wir wollen ja schließlich nicht nur ein paar Stunden Spaß sondern wir leben für Tage unter diesen Bedingungen. So ist uns ein trockenes Cockpit zum Sitzen, Essen und Lesen wichtig, Gegenwind soll möglichst aufrecht segeln damit nicht alles ständig am Fliegen ist, die Windsteueranlage muß funktionieren und wir versuchen möglichst das Material zu schonen, denn wir können nicht mal eben im nächsten Hafen zum Segelmacher gehen.
Daraus ergibt sich eine Mindestgeschwindigkeit von ca. drei Knoten damit die Windfahnensteuerung funktioniert und unser Reffzeitpunkt liegt bei fünfeinhalb spätestens sechs Knoten damit unsere anderen Bedingungen passen.

Viele Grüße vom Pazifik
Asha & Helge
Crew der SY Gegenwind

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