Samoa: Geduld und Behörden

Gegenwind in der Apia Marina

Gegenwind in der Apia Marina

Nachdem wir am Montagvormittag, den 29.Oktober 2018 in der Apia Marina, Samoa festgemacht hatten war unsere Geduld gefragt. Wir hatten den Offiziellen Bescheid gegeben und sie wollten gleich kommen.

Als am kommenden Morgen immer noch keiner bei uns vorbei gekommen war, wurden wir allerdings doch langsam nervös, denn wir wollten endlich die gelbe Flagge einholen und mal ein paar Schritte an Land gehen. Das wurde uns aber verboten, solange die Eincheckprozedur nicht erledigt ist. Kurz nach dem Frühstück kam ein Marina- Mitarbeiter und holte den Captain an Land ins Büro und auch Tusi, ein Taxifahrer, der „Son of the Chief“ im Marina- Bereich mischte sich in diese Behördenschlamperei ein.

Und tatsächlich, Helge war noch nicht wieder an Bord, da stand schon der erste Behördenvertreter vor Gegenwind. Er war ein weinig ungehalten, daß der Captain nicht an Bord war, sondern kurz nach ihm von der Landseite ankam aber nach unserer Erklärung hatte er vollstes Verständnis dafür und schrieb sich diese Behördenschlamperei in sein Notizbuch. Er war allerdings von der Zollbehörde und durfte nicht an Bord, da es ja eine dringend einzuhaltende Reihenfolge der Offiziellen gibt. So gab er uns ein paare Papiere zum Ausfüllen und wir warteten auf den Beamten vom Gesundheitsamt. Als der dann endlich kam, war er auch schon fast wieder weg, denn er machte sich nur ein paar Notizen, fragte nach Ratten, Kakerlaken und unserer Gesundheit und sagte uns beim Gehen, das wir nun die gelbe Flagge einholen sollten. Nach einer weiteren Wartezeit beschlossen wir gegen Mittag etwas zu Essen, denn wer weiß wann der Zollbeamte wieder kommt – Natürlich beim Essen! Der Typ nervte uns mit dem Durchwühlen unserer Unterwäsche, dem genauen Inspizieren einiger Staukästen und auch unsere Schiffsbatterien wollte er sehen. Dabei fand er ein paar Kekse wohl lecker und sagte uns: „Davon will ich!“ Außerdem wollte er Eiswasser und gab sich mit unserem nur vorhandenen Kühlschrankwasser nicht so ganz zufrieden. Bei dieser ganzen Prozedur lernten wir wieder ein paar neue „Englische“ Begriffe, die uns mit unserer (inclusive Wörterbuch) Interpretation fast zum Verhängnis geworden wären. Englisch ist doch nicht gleich Englisch! Aber der Typ war auch irgendwann fertig. Helge mußte ihn nur noch in sein Büro begleiten um ein paar Kopien zu machen. Das war eine Lachnummer, denn wir fuhren mit seinem Auto. Vor dem Einsteigen mußte das Auto erst einmal gestartet werden und die Klimaanlage auf Volldampf den SUV abkühlen, dann konnten wir nach ein paar Minuten einsteigen um knappe 100 Meter (ein paar Sekunden Fahrt) zu seinem Büro zu fahren. Anschließend lief Helge zurück zu Gegenwind, was dann trotz Stopp beim Quarantäne-Büro deutlich kürzer dauerte als die Autofahrt. Helge brachte die Dame vom Quarantäne-Büro gleich mit. Sie hatte eine deutliche Abneigung gegen Wasser und kleine Segelboote und fühlte sich sichtlich unwohl beim Betreten von Gegenwind, aber dafür füllte sie ihre Papiere schnell aus und war froh ganz schnell wieder zu verschwinden. Jetzt stand für uns noch der Gang zur Einwanderungsbehörde an – wir durften also von Bord!!!

Die Dame im Einwanderungsbüro war super freundlich und nachdem wir einen kleinen Zettel ausgefüllt hatten, bekamen wir unsere Stempel in die Pässe. Das war am späten Dienstagnachmittag. So blieb uns noch ein Gang zur Bank um das hier übliche Geld, die Talar in unser Portemonnaie zu bekommen und ein Eis zu schlabbern.

Viele Grüße aus Apia, Samoa (ehemals West Samoa)
Asha & Helge
Crew der SY Gegenwind

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