Osttimor – Der Corona- Wahnsinn: Nichts Neues aus Südostasien

Hochkonzentriert extra für die Kamera

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Wir stecken immer noch in Dili fest, wir kämpfen immer noch mit den unangenehmen Bedingungen von Wind und Welle an unserem Ankerplatz oder wenn das Wetter besser ist, treiben wir uns in Dili herum – wir kennen inzwischen wohl so ziemlich die allermeisten Straßen, Wege und Plätze der Hauptstadt. Wenn es uns dabei in etwas abseits gelegene Straßen verschlägt, kommen uns auch schon mal Horden von Kindern „Malae, Malae (Ausländer, Ausländer)“-rufend entgegengerannt und klatschen uns strahlend, lachend, kichernd und plappernd ab. Wir haben immer noch keine wirkliche Planungsmöglichkeit für unsere Weiterreise.

Eine Neuerung allerdings gibt es: Seit dem 28. Juni 2020 ist hier der Corona-Notstand, der „state of emergency“  beendet und wir haben eine Visumverlängerung beantragt. Jetzt warten wir auf das Resultat. Aber mit an Sicherheit grenzender  Wahrscheinlichkeit werden die Visa verlängert, nur wie lange?

Die Grenzen nach Timor-Leste sind irgendwie nicht mehr ganz geschlossen, außerdem gibt es sowieso eigentlich keine Flieger. Nach Darwin, Australien gehen ein paar Versorgungsflugzeuge und Reisende aus Australien können so auch herkommen. Sie müssen vor der Ausreise aus Australien eine vierzehntägige Quarantäne durchlaufen und auch Gesundheitszertifikate haben. Australien selbst hält laut Medien zurzeit seine Grenzen für einreisewillige Nichtaustralier noch bis Ende des Jahres geschlossen. Aus Indonesien können wieder Menschen nach Timor-Leste über einige Grenzübergänge einreisen wobei aber Indonesiens Grenzen noch geschlossen sind?! Es soll in Indonesien inzwischen sogar zwei Marinas für Segler geben in die eine Einreise möglich sein könnte – so ganz sicher sind wir da aber nicht, denn die offiziellen Stellen reden von Crew-Visa ohne ausdrücklich Segler einzubeziehen. Doch die zwei Marinas veröffentlichen das als Möglichkeit für Segler –  wir bleiben da skeptisch. Außerdem steigen zurzeit auch die Fallzahlen in Indonesien drastisch. Malaysia unser nächstes Ziel aber auch Thailand wollen offiziell die Grenzen frühestens Ende August öffnen. So warten wir weiter und lernen dabei viele Menschen besser kennen oder treffen neue. Auch mit dem hiesigen Friedensnobelpreisträger und ehemaligen Präsidenten José Ramos Horta haben wir inzwischen bei einem Klönschnack ein Bierchen zusammen getrunken.

Übrigens das Tragen von Masken ist inzwischen fast so wie vor Corona und auch der Abstand ist hier weiter geschrumpft. Allerdings gibt es immer noch an vielen Stellen die Möglichkeit zum Händewaschen und an einigen wenigen Stellen wird auch weiterhin aktiv dazu aufgefordert, obwohl diese drei Maßnahmen eigentlich über den „state of emergency“ weiterbestehen.

Ach ja, unsere Seglergemeinde ist inzwischen von drei auf zwei Schiffe geschrumpft. Die Sofia do Mar ist vor eineinhalb Wochen aufgebrochen um direkt nonstop nach Réunion (ca. 4000sm) zu segeln – das Französische Überseegebiet läßt Europäische Segler mit vorheriger Anmeldung einreisen. Wir drücken den beiden die Daumen.

Zu guter Letzt hat jetzt auch das Kino mit englischsprachigen Filmen hier wieder geöffnet.

Viele Grüße aus Dili, Timor-Leste und bleibt gesund!
Asha & Helge
Crew der SY Gegenwind

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