Phuket – … Der Wink des Schicksals

Eine andere Perspektive
Eine andere Perspektive

Nun lagen wir hinter der Insel Naka Noi Island vor Anker und schauten auf die Wettervorhersagen mit dem eingeleiteten Wechsel auf den für uns ungünstigen Südwestmonsun, sowie die aktuelle Wettersituation mit den viel zu früh durchziehenden Gewitterschauern. So betrachteten wir unseren Plan ins Rote Meer zu gelangen.

Gegen Wind und Strömung anzukämpfen, sich also gegen die Natur zu stellen und Neptun herauszufordern war definitiv nicht unsere Absicht.

Wir hatten die Vorräte bis auf Frischwaren vollständig an Bord, es fehlte also nur noch der letzte Einkauf. Gegenwind war soweit fit für den nächsten Ozean, abgesehen von ein paar Kleinigkeiten – aber das hätten wir verkraftet.

Mit dieser zu frühen Wetterentwicklung, die sich gegen unsere Pläne entwickelte stellte sich uns allerdings die große Frage: Was nun?

  • Weiter machen und gegen das Wetter und Neptun ankämpfen

  • Ein Jahr bleiben und den kommenden Sommer, die Regenzeit irgendwie ertragen, wo uns doch schon der tropische Winter hier an Bord extrem gequält hatte

  • Alternative Routen mit den ganzen Corona-Einschränkungen und den dazu passenden Wetterbedingungen suchen

  • Scotty fragen ob er uns mal eben rüberbeamen kann“ – unsere Traumphantasie

  • Gegenwind in der Werft abstellen und in einem kühleren Land Urlaub machen, um dann anschließend Schimmel, Getier und Defekte durch die „Hochtemperaturlagerung“ zu beseitigen

Das waren zumindest unsere am wenigsten verrückten Ideen, die wir erst einmal weiter anschauten und bei denen wir versuchten Für und Wider zusammenzutragen.

Letztendlich blieben zwei Varianten übrig.
Zum Einen versuchten wir uns auf ein Jahr durchhalten bis zum kommenden Januar 2023 einzustellen und überlegten wie wir am Besten mit den Umgebungsbedingungen umgehen sollten: Da kamen Fantasien vom Mieten eines klimatisierten Zimmers, über eine Klimaanlage für Gegenwind mit Hafenplatz und Stromanschluß oder der tägliche Besuch von Einkaufsmalls und Eishalle zum Schlittschuhlaufen auf die Liste
und
zum Anderen formulierten wir ein paar Emails um „Scotty“ zu erreichen.

Auch wenn wir uns nach kühleren Orten sehnten, hatten wir es nun ja erst einmal nicht mehr eilig um den Ankerplatz zu verlassen, denn einen teuren Hafen würden wir noch früh genug aufsuchen,

Wir schauten immer wieder in die verschiedensten Wettervorhersagen aber es änderte sich nichts. Wir beobachteten das Heranziehen eines Twisters, wie viele Thailänder die Depressionen nennen und damit wurden die Gewitter und Wolkenbrüche immer heftiger. Der Luftdruck schwankte mächtig, so daß wir wie üblich in solchen Wetterlagen müde durchhingen und der Kreislauf kämpfen mußte.

In dieser Zeit bekamen wir eine völlig überraschende, super, super tolle Nachricht von einem guten Engel über eine kräftige Unterstützung – Vielen lieben Dank!!!

Kaum einige Tage später, am Donnerstag, den 10.März 2022 erhielten wir eine Email von „Scotty“ mit einem Angebot zum Beamen!
Naja es war eher ein Schiffstransport mit dem Frachter aber für unsere Art des Reisens gefühlt wie beamen.
Das Angebot wühlte uns mächtig auf, denn es war nicht wirklich extrem utopisch hoch, so wie wir es sonst in jeder Erzählung bisher gehört hatten, es hatte allerdings einen Haken – die Entscheidung dafür hatte nur einen Tag Zeit, denn dann sollte der Ladeplan gemacht werden.

Wir telefonierten, wir verbrachten eine schlaflose Nacht, wir rechneten und wir überlegten hin und her.

Jetzt das Angebot von „Scotty“ zum Beamen und wenige Tage zuvor die Überraschung von einem Engel uns zu unterstützen, das muß ein Wink des Schicksals sein!

Mit dieser Kombination könnten wir raus aus den hiesigen, brutalen, tropischen Bedingungen in diesen Gewässern und zusätzlich würden wir damit so weit kommen, das wir unser Ziel doch noch erreichen könnten – auffälliger kann das Schicksal wohl kaum winken.
So sagten wir bei dem Schiffstransport zu!

Am Sonntag, den 12.März 2022 holten wir unseren Anker auf und fuhren in die AoPo Grand-Marina, die wir ja schon kannten. Hier begannen nun unsere Vorbereitungen für den Schiffstransport.

Viele Grüße aus einem anderen Land
Asha & Helge
Crew der SY Gegenwind

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