Phuket – „Scotty, DREI zum Beamen“

Und auf geht`s an Deck der Florijngracht
Und auf geht`s an Deck der Florijngracht

In der AoPo Grand Marina begann nun unser nur knapp zweiwöchiger Wettlauf um alles umzurüsten und neu zu planen für unseren kurzfristig anstehenden Schiffstransport: Geplant am 25. März 2022. Wir mußten alle unsere Segelvorbereitungen auf Gegenwind zurückbauen und vieles neu und anders verstauen.

Unser „Scotty“ für Gegenwind war der „Sevenstar Yacht Transport“ und mit dem Vertrag bekamen wir Unterlagen zum Ausfüllen und Durchlesen sowie die Vorbereitungsunterlagen.

Gegenwind mußte so vorbereitet werden, das das Achterstag (der Draht, der den Mast nach hinten festhält) zum Kranen abgenommen werden konnte. Dazu mußten wir zwei Solarfelder demontieren und eine Antenne abbauen. Außerdem sollten alle Segel abgeschlagen werden und alles mußte seefest verstaut werden, denn auch das große Transportschiff schaukelt in der See und ist Wind und Wetter ausgesetzt.
Sevenstar benannte uns Chris als Ansprechpartner vor Ort und wir bekamen einen Agenten mit dem Sevenstar zusammenarbeitet für die Ausklarierung von Gegenwind aus Thailand genannt. Der Papierkram für die Ausklarierung mußte natürlich auch erledigt werden. Zusätzlich mußten wir unsere Visa verlängern, da die am 26. März 2022 abgelaufen wären und so eventuell oder wie wir vermuteten wahrscheinlich ein paar Tage bis zu unserer Abreise gefehlt hätten. Und die Verlängerung geht nicht von heute auf morgen.
Außerdem mußten wir unsere Reisetaschen packen, denn wir würden ja eine Zeitlang ohne unser Heim auskommen müssen. Die Wintersachen waren in den hintersten Winkeln und Kisten verstaut, denn die hatten wir seit Ecuador nicht mehr gebraucht. Naja, ganz taufrisch sind sie natürlich nicht mehr, ein paar Flecken haben sich vom Holz abgebildet und außerdem scheint die Lagerung einen Einfluß auf die Größe gehabt zu haben, bei Helge fallen die langen Hosen ohne Gürtel herunter, während Ashas Hosen wohl eher eingelaufen sind. Auf jeden Fall würden wir die Winterkleidung für unser Ziel benötigen, denn die Vorhersagen dort sprachen von Schnee zum Zeitpunkt des Taschenpackens.
Wenn unser Heim so ohne uns auf Reisen gehen sollte, brauchten wir ja auch noch eine Unterkunft für uns und außerdem mußten wir Scotty noch einmal bemühen um nicht nur Gegenwind sondern auch uns zum Ziel zu beamen.
So war die Vorbereitungszeit gut mit Aufgaben ausgelastet.

Wir bekamen regelmäßig Standortmeldungen von der „MS Florijngracht“, denn wetterbedingt können bei einem Seetransport immer mal wieder Verzögerungen auftreten. Wir trafen uns auch zwischenzeitlich mit Chris, der uns den Verladevorgang dabei genauer erklärte: „Die Florijngracht wird vor der Insel Ko Yao Yai in einer nördlichen Bucht ca. 5 sm von unserer Marina entfernt vor Anker gehen, wir fahren zum genannten Termin hin, gehen längsseits indem wir unsere Leinen an die hinuntergelassenen Leinen der Florijngracht anknüpfen, dann lösen wir das Achterstag, anschließend kommt Chris mit seinem Schlauchboot bei Gegenwind längsseits, wir steigen auf sein Schlauchboot über – Corona- Bedingt ohne Kontakt zur Verladecrew – und dann kommt die Crew der Florijngracht und bringt sie an Deck um sie dort seefertig zu machen, also Achterstag wieder anschlagen und Gegenwind sicher vertäuen.“
So weit, so gut!

Der Termin rückte näher, verzögerte sich dann aber doch noch. Und am 28.März 2022 war es dann so weit, wir gaben unsere Reiserucksäcke an der Marinarezeption in der AoPo Grand Marina ab, bezahlten unseren Liegeplatz und legten ab mit Kurs auf die Florijngracht zu unserem Krantermin um 14:00 Uhr. Wir waren etwas zu früh dort und warteten. Ein großes Motorboot oder besser gesagt eine kleine Superyacht war noch vor uns dran und das dauerte. Unser Termin verstrich, Wind kam auf und wir warteten und warteten in der prallen Sonne, denn wir hatten ja alles demontiert und verpackt was uns normalerweise auf See Schutz bietet. Es wurde später, das Motorboot war immer noch nicht fertig, Wind und Seegang nahmen zu und wir fragten uns schon, ob das bei den Bedingungen für uns überhaupt noch funktionieren wird? Wir warteten bis das große Motorboot an Deck stand und die Vorbereitungen für unser Kranen anfing. Chris drehte mit seinem Schlauchboot ebenfalls Kreise um die Verladung abzusichern. Es wurde später, kurz vor Feierabend, dann kam Chris und verkündete uns, das es heute nicht mehr geht. Wir waren stinksauer, denn das hätte er uns auch ein paar Stunden früher sagen können, denn die Wetterbedingungen waren eher rauer als ruhiger geworden. Genervt, und trotz massivem Sonnencremeinsatz von der Sonne verbrannt fuhren wir zurück zur AoPo Grand Marina für eine weitere Nacht an unserem Liegeplatz. Zumindest hatte Chris uns nach viel Gezeter zum Abendessen in der Marina eingeladen, der einzige Luxus an diesen Tag, denn für eine Dusche war es zu spät, die schließt um 17:00Uhr und da war es deutlich drüber hinaus.

Am kommenden Morgen, Dienstag, den 29.März 2022 um 07:30Uhr war es soweit. Eine Stunde vorher verließen wir die Marina aber dann ging es pünktlich los: Anlegen, Motor aus, Strom abschalten, die letzten Kleinigkeiten schnappen, Achterstag lösen, Gegenwind abschließen und schon kam Chris mit seinem Schlauchboot längsseits bei uns, damit wir übersteigen konnten. Jetzt war Gegenwind ohne uns unterwegs. Die Verladecrew ging bei Gegenwind an Bord und schlug die Gurte an, ein Taucher war kontinuierlich dabei um die Position der Gurte zu prüfen und dann ging es aufwärts – gute Reise Gegenwind.

Chris brachte uns zurück zur AoPo Grand Marina, wir bezahlten die letzte extra Nacht, nahmen eine ausgiebige Dusche und holten unsere Reiserucksäcke ab, um dann in unser Hotel zu ziehen.
Nun folgten noch drei Nächte Phuket ohne Gegenwind, bevor auch wir unsere Reise antraten.

Viele Grüße
Asha & Helge
Crew der SY Gegenwind

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