Phuket – Aus der Werft und dann weiter …

Raus aus der Werft
Raus aus der Werft

Unser Plan sah vor, das wir Mitte Januar 2022 von Phuket aus in Richtung Suez Kanal segeln wollten. Aber Mitte Januar standen wir noch hoch und trocken in der Werft der Royal Phuket Marina und kämpften mit den ganzen Reparaturen und unserer Erschöpfung durch die brutale Hitze. Wir sahen unsere Zeit dahinrauschen und schufteten wie es halt gerade möglich war um endlich fertig zu werden. Wir mußten Gegenwind sogar noch einmal umsetzten lassen, um die letzten Riff- Schäden unter dem Kiel reparieren zu können. Währenddessen fing Asha schon langsam an unseren Proviant für die Überfahrt heranzuschaffen und Gegenwind zusätzlich zu den ganzen Baustellen auch damit noch vollzustopfen.

Am Dienstag, den 15.Februar 2022 war es dann endlich so weit, Gegenwind wurde ins Wasser gesetzt! Alle erneuerten Ventile und Dichtungen waren dicht und der Motor, den wir ja ausgebaut und eine ganze Zeitlang mitten im Niedergang stehen hatten, sprang auf anhieb an und lief rund. Das brachte uns bei den Arbeitern ein massives Staunen und Bewundern ein.
So fuhren wir zu unserem Liegeplatz in der Marina um die letzten Dinge zu richten.

Natürlich kamen da noch ein paar neue Arbeiten hinzu, denn der lange Werftaufenthalt hatte zu einigen weiteren Ausfällen geführt. So versagte beispielsweise unsere WC-Pumpe und wir fanden Risse im Gaskasten, durch die Wasser ins Schiff eindrang, so daß unsere Bilge schon ein Stück geflutet war, außerdem lieferte die Solaranlage nicht mehr ausreichend Energie und auch einige Schäkel und Leinen sowie ein Block für den Baumniederholer gaben auf. Alles nur „Kleinigkeiten“ aber die Reparaturteile mußten erst einmal wieder mühsam in den Läden oder in den Tiefen von Gegenwinds Stauräumen mit viel Packerei gesucht und dann auch noch verarbeitet werden.

Die passende Segelzeit für unsere geplante Strecke ist von Januar bis Ende März. Unsere Wetterbeobachtungen aus den vergangenen zwei Jahren stimmten mit den allgemeinen Segelanweisungen überein – so waren wir spät dran aber immer noch im Zeitrahmen, denn in ein paar Tagen sollten wir endlich fertig sein.

So verließen wir am Mittwoch, den 02. März 2022 gegen 10:00 Uhr die Royal Phuket Marina, mit der wir für uns die allerbeste Wahl getroffen hatten und super zufrieden waren. Die Gezeiten für unser Auslaufen hatten wir so gewählt, das wir auf jeden Fall mit ausreichend Wasser unter dem Kiel durch das ca. 5 Seemeilen lange, abgesteckte Fahrwasser gelangen konnten.
Wir wollten unseren Motor einige Stunden lang laufen lassen, um zu sehen ob auch wirklich alles für die lange Passage und die voraussicht vielen Motorstunden im Roten Meer fit ist – das sah super aus.
Wir gingen neben unserem Quarantäneankerplatz vor Anker. Zu dieser Jahreszeit befindet sich der Platz anders als bei unserer Ankunft in Thailand im Lee der Insel Naka Noi Island und bietet daher guten Schutz auch bei schlechtem Wetter, das während des vorherrschenden Nordostmonsuns von Dezember bis April in der Regel aus östlichen Richtungen weht. Hier wollten wir nun die letzten Tests mit unserem reparierten und neuem Equipment machen.

Sofort bei unserer Ankunft am Ankerplatz beschäftigten wir uns als Erstes mit dem Wetter, denn seit ca. ein- bis zwei Wochen zogen immer wieder heftige Gewitter mit Wolkenbrüchen über uns hinweg, was eigentlich in dieser Zeit nicht normal ist aber wir haben das, in unserem Eifer fertig zu werden, für unsere Ozeanpassage nicht bewußt wahrgenommen. Nun, da wir uns die Wetterdaten genau anschauten, erkannten wir, was eigentlich zu dieser Zeit nicht sein sollte: Die ersten Depressionen, Tiefdruckgebiete zeigten eine mögliche Entwicklung hin zum Zyklon oder zumindest zu stürmischen Winden. Es gab allerdings keine Warnungen in den Wettervorhersagen, nur unsere Erfahrungen haben uns da doch genauer hinschauen lassen. Die Möglichkeit zumindest für stürmische Winde, die uns entgegen wehen würden, war sehr wahrscheinlich. Und tatsächlich entdeckten wir in den Vorhersagen leider auch die erste benannte Depression, die uns mit stürmischen Winden und hohen Wellen den Weg versperren sollte.
So war der Wechsel vom Nordostmonsun zum Südwestmunsun eingeleitet und damit würden sich für uns ungünstige Winde und Strömungen jetzt durchsetzten.

Fortsetzung folgt in Kürze!

Viele Grüße
Asha & Helge
Crew der SY Gegenwind

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