Das neue Jahr hat begonnen und doch läuft alles nahtlos weiter wie im alten Jahr.
Wir wünschen Euch trotzdem ein erfülltes, gesundes und friedliches neues Jahr!
Inzwischen haben wir unseren ursprünglichen Liegeplatz auf Gan Tarajal wieder eingenommen, denn der demolierte Steg wurde in Windeseile geflickt und ist nun auch vom Hafenmeister wieder zur Benutzung freigegeben.
Ende letzten Jahres klopften vermehrt Fische an GEGENWINDs Bordwand und gaben uns somit zu verstehen, daß ihr Bewuchs am Unterwasserschiff langsam überhand nahm. Das war ein deutliches Zeichen für Helge doch endlich einmal wieder mit dem Kratzer ins Wasser zu gehen und den Bewuchs zu entfernen. Am Silvestertag konnte er sich endlich dazu überwinden, zog den Neopren an und begann den Fischen ihre Mahlzeit mundgerecht zuzubereiten. Es wimmelte von Freßfreunden. Nach einer Stunde aber reichte es erst einmal für den Tag, denn es wurde trotz Neoprenanzug langsam anstrengend im nur 20°C kühlen Wasser. Im kommenden Jahr, naja in den folgenden Tagen also, sollten noch zwei weitere Unterwasserreinigungsgänge erfolgen, damit der Bewuchs erst einmal wieder ab ist.
Der Jahreswechsel verlief hier sehr beschaulich, denn es ist in Spanien ein Familienfest. Bei uns kam Hendrik am Abend zu Besuch zum gemeinsamen „Dinner for one“ gucken. Dazu gab es ein leckeres Gläschen Punsch ohne Schuß und vor Mitternacht zog es uns mit einem Gläschen Sekt zum Anstoßen auf die Promenade. Pünktlich um Mitternacht knallte der Korken und wir konnten drei kleine Feuerwerke in der Bucht bestaunen, die das neue Jahr einläuteten. Dann war alles wieder ruhig.
Das Wetter bescherte uns auch zu Beginn des neuen Jahres wieder ein paar Tage anstrengendes Hafenschaukeln, mit Wind und Wellen aus östlichen Richtungen, die in den Hafen hineinguckten. Zum Glück waren die Bedingungen dabei nicht so heftig wie im Dezember. Die Wetterlage bot allerdings gute Bedingungen für alle, die von Afrika zu den Kanarischen Inseln aufbrechen wollten. Das waren aber nicht nur Segler, sondern die lokalen Zeitungen berichteten, daß damit auch wieder eine größere Welle von Migranten mit ihren Booten aufgebrochen war. Tatsächlich liegt die afrikanische Küste nur eine gute Tagesfahrt von den Kanarischen Inseln entfernt. Das Rettungsschiff aus Gran Tarajal verließ auch immer wieder den Hafen.
Mit dem Beginn des neuen Jahres folgte der Höhepunkt der Weihnachtsfeierlichkeiten. Die „Heiligen Drei Könige“ sind hier das höchste Weihnachtsfest, das am 6. Januar gefeiert wird. Gran Tarajal erlebte dazu am 5. Januar 2024 den Einzug von Baltasar, Melchior und Kasper mit einer großen Parade. Die Könige ritten dabei auf Kamelen in die Stadt. Die Karawane zog zum Festplatz, auf dem eine Tribüne aufgebaut war, um die Thronsessel auf dem sie Platz nahmen, für jeden sichtbar zu präsentieren. In einem großen Spektakel durften die Kinder nun ihre Wunschzettel entweder in einen extra platzierten Briefkasten einwerfen oder sich mit ihren Eltern in eine lange Schlange einreihen, um ihre Wunschzettel direkt bei den Heiligen Drei Königen, Baltasar, Melchior und Kasper abzugeben.
Die Bescherung der Geschenke erfolgt am 6. Januar in den Familien, am Tag der „Heiligen Drei Könige“. Und so sahen wir die Kinder am 6. Januar mit ihren schicken neuen Geschenken auf den Straßen des Ortes und der Promenade spielen.
Wir schauten uns noch ein letztes Mal das wunderhübsche Krippenspiel an, das am Festplatz in einem Schaufenster aufgebaut war, bevor die Feiertage vorbei waren und der gesamte Festtagsglanz wieder abgebaut wurde.
Inzwischen hat Asha sich eine fiese Erkältung eingefangen, die uns beide ziemlich nervt. Helge hofft immer noch, von dem Bazillus verschont zu werden.
Viele Grüße aus Gran Tarajal, Fuerteventura
Asha & Helge
Crew der SY Gegenwind